Corona-Pandemie: Stadt Neumünster sagt die Holstenköste ab

Viele Neumünsteraner und auch Besucher aus dem Umland werden es sehr bedauern: Wieder ein Jahr ohne Holstenköste mit ihren Live-Bands, kulinarischen Angeboten, sportlichen Ereignissen wie dem Stadtlauf sowie dem Kulturprogramm. Bereits im Februar stand die Holstenköste für dieses Jahr auf der Kippe. Rund 200.000 Besucher zählt die Stadt jährlich zu den Events der Holstenköste. Angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie wären das wohl zu viele Begegnungen von Menschen und das Risiko bei ausgelassenem Feiern für Infektionen zu hoch. OB Olaf Tauras bedauert die Absage der Holstenköste: „Ich bedauere sehr, dass die Holstenköste auch dieses Jahr abgesagt werden muss. Für viele Bürgerinnen und Bürger ist das Stadtfest ein besonderes Highlight im Sommer. Die Gesundheit der Menschen steht aber eindeutig im Vordergrund. Die Lage der Pandemie ist derzeit immer noch dynamisch, so dass eine Veranstaltung in dieser Größenordnung nicht zu verantworten wäre“, formuliert Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras. Es sei leider nicht möglich, die Holstenköste zu verschieben, weil Schausteller und Veranstalter terminlich auf weiteren bisher geplanten Veranstaltungen gebunden seien, so Tauras weiter. Als kleinen Ersatz und kulturelles Highlight werde sich die Stadt um ein Sommerfestival vom 31. Juli bis 28. August bemühen. In Zusammenarbeit mit der Rockpop-Musicschool soll es dann jeden Freitag und Sonnabend wird es ein bunt gemischtes Programm aus Konzerten und diversen Veranstaltungen geben, die den jeweiligen pandemie-bedingten Anforderungen entsprechen. Öffnung von Außengastronomie noch offen: Ob auch in Neumünster die Außengastronomie ab der kommenden Woche unter Auflagen wieder betrieben werden darf, wie zum Beispiel im Nachbarkreis Rendsburg-Eckernförde, blieb am Donnerstag mehr als fraglich. 18 neue Fälle haben die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner für Neumünster am Donnerstag auf 98,8 in die Höhe getrieben. Am Mittwoch hatte der Wert für den Grad der Corona-Ausbreitung noch bei 77,8 gelegen. Damit liegt die Stadt knapp unterhalb der 100er-Grenze für weitere Einschränkungen. Die Stadt werde sich an diesem Freitag mit dem Land abstimmen, ob Lockerungen für die Gastronomie auch in Neumünster infrage kommen, kündigte Stephan Beitz, Pressesprecher der Stadt, auf Anfrage an. Das Land habe bislang festgelegt, dass Kreise oder Städte drei Tage in Folge über der 100er-Marke für die Inzidenz liegen müssten, damit die verschärften Regeln gelten. "Sprunghafter" Anstieg des Inzidenzwerts durch 18 neue Fälle: Der „sprunghafte“ Anstieg des Inzidenzwerts sei durch die aktuell 18 neuen Fälle begründet, denen nur ein Fall aus der Vorwoche gegenübersteht, der aus der Statistik fällt, erklärte Beitz. Das Blatt könnte sich also auch wieder schnell wenden. Mit nur 80000 Einwohnern sei Neumünster eben kleiner als die umliegenden Kreise oder die Landeshauptstadt, wo sich derartige Fallzahlen nicht so dramatisch auf die Inzidenz auswirkten. Lesen Sie auch: Corona-Liveblog: So ist die Lage in Schleswig-Holstein Bei elf der neuen Fälle sei die Ansteckungsquelle noch unbekannt und werde derzeit ermittelt, teilte der Fachdienst Gesundheit der Stadt mit. Sieben weibliche und elf männliche Personen seien laut Labornachweis mit Corona infiziert. Auch die Zahl der Betroffenen, die von der Behörde unter Quarantäne gestellt werden, ist von 465 wieder auf 505 angewachsen.