Corona in Neumünster: Immer mehr Alte infiziert

Sehr traurig ist ein weiterer Todesfall: Eine 86-jährige Frau ist an den Folgen der Corona-Infektion gestorben, wie die Stadt am Montag meldete. Das ist bereits der achte Todesfall in Neumünster seit Ausbruch der Pandemie. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Verstorbenen“, ließ der Erste Stadtrat Carsten Hillgruber in Vertretung des Oberbürgermeisters mitteilen. Weitere Angaben zur Person machte die Stadt mit Rücksicht auf die Angehörigen nicht. Am Montag erhielten in Neumünster fünf Frauen ein positives Test-Ergebnis. Vier von ihnen haben sich unabhängig voneinander bei bereits infizierten Personen angesteckt. Die Ansteckungsquelle im fünften Fall war noch unbekannt und wird nun vom Gesundheitsamt ermittelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zu Sonntag von 88,9 auf 92,6 Infektionen pro 100.000 Einwohner gestiegen. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie. Am Dienstag (15. Dezember) fallen wieder sieben Fälle aus der Wochenstatistik heraus. Werden dann neue Infektionen in zweistelliger Zahl gemeldet, könnte die Inzidenz sogar erstmals in den dreistelligen Bereich klettern. In Neumünster sind 14 Infizierte 89 Jahre und älter: Auffällig ist, dass sich in Neumünster zuletzt immer mehr ältere Menschen angesteckt haben. Der Anteil der Infizierten, die 60 Jahre oder älter sind, schwankt seit Beginn der Pandemie zwischen 15 und 20 Prozent und liegt aktuell bei 18 Prozent. Aber während noch vor fünf Wochen kein einziger Patient älter als 89 Jahre war, sind es mittlerweile schon 14. Das hängt zum Großteil mit den Ausbrüchen im Fachkrankenhaus Hahnknüll und im Awo-Seniorenheim am Wasserturm zusammen. Corona in Neumünster: Jetzt sind mehr Frauen als Männer betroffen: Und noch eine Zahl hat sich zuletzt verändert: Seit kurzem sind mehr Frauen als Männer betroffen. Von Beginn der Pandemie an tauchten stets mehr Männer in der Statistik auf, im Mai waren es beispielsweise 57 Prozent und im August 58 Prozent, Ende September und Ende Oktober jeweils 54 Prozent, Ende November 51 Prozent. Erstmals am vergangenen Freitag (11. Dezember) haben die Frauen die Männer überholt (285 zu 280 Fälle). Am Montag waren es 298 Frauen (51 Prozent) gegenüber 286 Männern. Stabil ist bei der Verteilung auf die verschiedenen Altersgruppen aber die Gruppe mit den meisten Betroffenen: Von Anfang an haben die 20- bis 29-jährigen Neumünsteraner den größten Anteil. Er schwankt immer zwischen 18 und 20 Prozent. Im aktuellen Zahlenwerk des Gesundheitsamts sind 108 Infizierte aus dieser Altersgruppe, das macht 18,5 Prozent. Knapp sieben Prozent sind Kinder unter zehn Jahren (40 Fälle), gut 13 Prozent sind zwischen 10 und 19 Jahren alt (78 Fälle).