Corona in Neumünster: Verhaltenes Interesse an der Impfung im FEK

Am Sonntag kam im Friedrich-Ebert-Krankenhaus (FEK) die dritte Lieferung von 100 Impfdosen an; in der vergangenen Woche waren schon zweimal je 100 Ampullen geliefert worden. "Wir haben am 27. Dezember die ersten 100 Mitarbeiter damit geimpft, in der Woche darauf dann weitere 100. Heute geht es weiter", sagte FEK-Sprecherin Maren von Dollen am Dienstag. Geimpft und überwacht wird das Prozedere durch eigene Mitarbeiter, die sich freiwillig dafür gemeldet haben. Gruppenweise kommen Ärzte, Pfleger und Ehrenamtliche in den dafür eingerichteten Bereich und holen sich ihren Pieks in den Oberarm ab. Anfang Dezember wurde das Impfinteresse im FEK abgefragt: Anfang Dezember hatte die Leitung das Interesse bei allen Mitarbeitern des städtischen Krankenhauses abgefragt. Auch das Personal der im FEK untergebrachten (privaten) Praxen und die ehrenamtlichen Helfer mit Patientenkontakt durften sich auf die Liste setzen lassen. Am Ende meldete die Hygieneärztin Dr. Katrin Starke 1300 Namen an das Kieler Sozialministerium. Das entspricht einer Quote von 52 Prozent der Mitarbeiter. Bei den Personen, die etwa auf der Infektions- oder der Intensivstation direkt mit Corona-Patienten zu tun haben, lag das Interesse bei gut 70 Prozent. "Es gibt keine Impfpflicht, und es wird immer Menschen geben, die nicht geimpft werden möchten", sagte Dr. Starke. "Selbst die Zulassung lag noch in weiter Ferne": FEK-Sprecherin Maren von Dollen sagte über das unerwartet geringe Interesse: "Das FEK spiegelt mit seinen etwa 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Bevölkerung wider. Und man muss bedenken: Als wir die Abfrage starteten und die Bestellung nach Kiel melden mussten, war über die Impfstoffe noch sehr wenig bekannt. Selbst die Zulassung lag noch in weiter Ferne." Mittlerweile steigt das Interesse aber. Nicole Giese, stellvertretende Pflegedirektorin: "Jetzt ziehen viele Kolleginnen und Kollegen nach. Aber nun müssen sie leider erstmal abwarten, wie viele Impfdosen wir bekommen. Erst sind die auf der Liste mit der Erst- und der Zweitimpfung an die Reihe." Lesen Sie auch: Lockdown, Situation an Schulen: So geht es in Schleswig-Holstein weiter Bewegungsradius eingeschränkt: Was das für Städte und Orte in Schleswig-Holstein bedeutet Aktuelle Zahlen und Grafiken: So entwickelt sich das Coronavirus Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Mehr Interesse seit dem Corona-Ausbruch: Ob das gestiegene Interesse mit dem Corona-Ausbruch im Haus zu tun hat, ist unklar. Ende Dezember waren auf der Chirurgie-Station D22 acht Mitarbeiter und Patienten positiv getestet worden, am vergangenen Wochenende kamen sieben weitere Fälle hinzu. "Vermutlich ist die Sensibilität dadurch eher größer geworden", sagte Maren von Dollen. Geimpft wird im FEK ausdrücklich nur Personal. "Wir bekommen jetzt Anfragen von über 80-jährigen Patienten, ob wir die Corona-Impfung nicht gleich mitmachen können, aber das geht leider nicht", sagte Malte Dobin, stellvertretender Leiter der FEK-Apotheke. Von den Lieferungen der Impfdosen erfahre er auch nur kurzfristig; eine richtige Planung lasse sich damit leider nicht machen.