Fridays For Future: In Neumünster schlossen sich viele Erwachsene an

Weltweit hatte die Klimabewegung Fridays for Future für Freitag wieder zu Streiks aufgerufen – und auch in Neumünster wurde demonstriert.Um 13 Uhr trafen sich die ersten Demonstranten am Postparkplatz am Bahnhof. Eine halbe Stunde später zogen rund 150 los. Vom Kuhberg über den Großflecken und die Altonaer Straße führte der Weg über den Ring in die Plöner Straße und wieder zurück. Idee von Fridays for Future hat direkt überzeugt: Steven Frischmuth, der die 13. Klasse der Gemeinschaftsschule Faldera besucht, nahm zusammen mit Bianca Steinfeld, Studentin aus Kiel, an der Demo teil. Beide waren von Anfang an bei den Kundgebungen in Neumünster dabei. „Mich hat die Idee von Fridays for Future direkt überzeugt “, sagt Frischmuth, der sich selbst als „politisch interessiert“ beschreibt. „Wir prangern Missstände an, die in der Politik zu kurz kommen, die uns aber alle im Alltag betreffen und die wir verändern können.“ Höchstens eine Handvoll seiner Mitschüler sei bei der Demo dabei: „Weniger als erhofft.“ Deutlich weniger Teilnehmer als noch im März: Insgesamt waren die Organisatoren von Fridays for Future Neumünster aber sehr zufrieden mit der Zahl der Teilnehmer. Auf mindestens 30 hatten sie gehofft, nachdem vor zwei Monaten schon eine Demo wegen zu geringen Zuspruchs abgesagt wurde. Deutlich wurde aber auch: Mit den Schülerdemos Anfang des Jahres war die Kundgebung nicht vergleichbar, was wohl vor allem am späten Beginn lag. Im März waren noch rund 500 Schüler bei einer Klima-Demo dabei. Die allerdings hatte auch schon am Morgen, also während der Schulzeit begonnen. Fridays for Future ist diverser geworden: Doch nicht nur die Zahl der Demonstrieranten hat sich verändert. Die Bewegung ist in den letzten Monaten diverser geworden. Initiativen wie der Deutsche Gewerkschaftsbund oder das Friedensforum Neumünster marschierten mit. „Zukunft enkeltauglich – für Jakob“ stand auf dem Schild von Jochen Rathjen mit dem Zusatz „#GP4F“, eine Abkürzung für„Grandparents for Future“. Der 71-Jährige beteiligt sich an der Bewegung, „weil ich mich von euren Forderungen zur Abwendung der Klimakatastrophe sowohl angesprochen als auch angeklagt fühle“, sprach er während des ersten Stopps des Demonstrationszuges zu den Schülern. Rathjen von der Klimainitiative Neumünster sagte, seine Generation habe es verpasst mit solchem Nachdruck für eine klimafreundliche Politik einzustehen und appellierte an alle Anwesenden: „Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir das gesamte Klimathema gemeinsam angehen.“ Fridays for Future-Demo: Polizei zieht positives Fazit: Bei der zweiten Kundgebung prangerte Tobias Klaassen vom Deutschen Gewerkschaftsbund an: „Der Staat hat sich in den vergangenen Jahrzehnten aus der Verantwortung gezogen.“ Gegen 15.30 Uhr endete die Demo am Konrad-Adenauer-Platz. Ein Großteil der Teilnehmer hatte sich auf dem Rückweg jedoch schon am Rathaus verabschiedet. „Es lief alles wie geplant“, sagte Jörg-Thomas Voß von der Polizei Neumünster. „Die Kommunikation mit den Organisatoren lief ausgezeichnet.“ Immer informiert: Alles aus Neumünster und Umgebung.

Fridays for Future - 150 Teilnehmer bei Klima-Demo