Die Gildebrüder im Saal des Holstenhallen-Restaurants atmeten förmlich auf: Jens-Eric von Düsterlho nahm einen tiefen Schluck aus dem Glas, prüfte, dachte nach, schluckte, rollte mit den Augen – und nach einer gefühlten Ewigkeit fiel endlich der erlösende Satz: „Das Bier ist für den menschlichen Genuss geeignet.“ Nun durften alle sich davon überzeugen, dass aus einem einfachen Fass Bier plötzlich eine ganze Menge offizielles Gildebier geworden war.
Das Bier wird seit 1966 gestiftet
Beim Anstechen des Fasses im Restaurant der Holstenhallen assistierte Eric I. der König der Jacoby-Bürgergilde, Jörg Koepsell, der gerade die Hälfte seiner Regentschaft hinter sich hat.
Das Bier wird seit 1966 von der Holsten-Brauerei und seit deren Übernahme auch von der Carlsberg-Brauerei für diesen Anlass extra gebraut und gestiftet.
Frech marschierten zwei Männer in die Brauerei
Diese Tradition geht übrigens zurück auf die Jacoby-Gildebrüder Gerhard Schümann und Heinrich Oldehus, Vater des heutigen Kapitäns. Sie besuchten 1966, abends bereits gut gelaunt, die damals in Neumünster noch aktive Holsten-Brauerei und baten den Braumeister Einsiedel recht forsch, das für das Jacoby-Vogelschießen gebraute Bier schon einmal probieren zu dürfen.
Der Braumeister war überrascht
Der Braumeister war überrascht, gewährte dann aber den einen oder anderen Probeschluck. Das Bier erwies sich als „vorzüglich und für den menschlichen Genuss geeignet“, so das Urteil der beiden Tester. Das wird allerdings erst durch das Anstechen des Fasses und den Probeschluck durch die scheidende Majestät zum offiziellen Gildebier.
Versammlung an Himmelfahrt
An Himmelfahrt treten beide Gilden zu ihren Generalversammlungen zusammen. Am 12. Juni ist das Vogelschießen, und am 13. Juni werden die Gilden gemeinsam zur Eröffnung der Holstenköste marschieren.
Immer informiert: Lesen Sie alle Nachrichten aus Neumünster.