Grüns in Krogaspe und Aukrug offen

Sechs Wochen Pause, wie war das? „Wir haben alle zu Hause gesessen und still in uns hinein geweint“, beschreibt Rolf Thiessen aus Bönebüttel seine Stimmung in der Zeit ohne Golf. „Das war richtig Entzug, das konnte man nicht aushalten“, sagt Jens-Peter von Düsterlho. Seit Anfang Mai dürfen sie wieder über den Platz in Krogaspe ziehen und Bälle in die Löcher schlagen. „Alles in Ordnung“, findet von Düsterlho trotz der Corona-Auflagen. Auf die Golfbahnen geht es nur nach Anmeldung: Die beiden Golfer sind im Golfpark Krogaspe unterwegs, einem Platz an der Neumünsteraner Stadtgrenze. In normalen Zeiten gilt hier Offenheit als Prinzip: Jeder kann kommen, Mitglieder dürfen jederzeit zu einer Runde starten. Im Moment ist diese Freiheit eingeschränkt. Der Platz ist nur zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet, die Anlage kann nur noch über einen verengten Zugang einzeln betreten werden. Dahinter sitzt Präsidentin Ursula Moritz und kontrolliert mit einer Liste, ob die Spieler eine Startzeit reserviert haben. Es dürfen nur maximal zwei Spieler gleichzeitig starten – sonst bis zu vier – und Bälle, die im Aus landen, dürfen nicht gesucht werden. Einige Spieler äußern Unverständnis über die Auflagen: „Es läuft wunderbar“, findet Präsidentin Ursula Moritz: „Wir hätten uns das schlimmer vorgestellt.“ Einige Spieler hielten sich noch zurück, aber es gebe täglich noch freie Zeiten zum Spielen. „Die große Masse hat Verständnis und ist selig, dass sie wieder auf die Wiese dürfen“, beschreibt Thomas Grabner vom Golf-Club Aukrug die Stimmung in seinem Verein ein paar Kilometer weiter; einige der Mitglieder äußerten allerdings auch Unverständnis für die Auflagen. Auch in Aukrug hat der Club Startzeiten eingeführt und bemüht sich um kontaktarmes Spiel. Furcht vor einer Austrittswelle: Die Aukruger haben vor allem an zwei Ecken Schwierigkeiten: Schnupperkurse oder Kurse für die Platzreife können nicht mit den normalen Gruppenstärken organisiert werden. Und Grabner ahnt ein dickes Ende der Corona-Zeit fürs kommende Jahr: Wenn viele Mitglieder austreten, weil sie sich wegen der wirtschaftlich schwierigen Lage ihr Hobby nicht mehr leisten können. Die Spieler sollen flott durchkommen, damit sich die Gruppen nicht begegnen, die im Zehn-Minuten-Takt starten, lautet das Prinzip hinter den Regeln: niemandem nahe kommen, nichts anfassen. Die Harken, mit denen die Spieler Löcher in den Sandhindernissen bedecken, liegen nicht mehr aus, die Löcher sind mit Deckeln so präpariert, dass die Fahnen nicht herausgezogen werden müssen, um die Bälle herauszufischen. Alle Turniere sind vorerst abgesagt: Als Spielführer kümmert sich Wolfgang Haaf in Krogaspe um den Turnierbetrieb und sorgt dafür, dass der Golfpark sechs Mannschaften für Wettkämpfe stellt. Da hat er im Moment allerdings nicht viel zu tun: Alle Turniere sind vorerst abgesagt. Ab Juni sind kontaktlose Wettbewerbe geplant, erklärt Haaf: Die Teilnehmer melden sich online an, fotografieren ihre Ergebniskarten, schicken die Bilder ein und die Ergebnisse werden im Internet veröffentlicht. Das Treffen nach dem Golf fällt im Moment in Krogaspe ebenfalls aus. Dass der Clubraum geschlossen bleibt, liegt allerdings nicht an Corona, Gaststätten dürfen ja wieder öffnen. Aber „eventuell ab 1. Juni“ betreibt ein neuer Pächter das Lokal, erklärt Präsidentin Ursula „Ulla“ Moritz. Beim Golfclub Aukrug ist das Bier nach dem Spiel seit Montag wieder erlaubt. Golfpark Krogaspe ist kein Club und offen für jedermann: Im Golfpark Krogaspe gibt es keinen Verein, formal schließt jeder Spieler einen Vertrag mit der Betreiberin Ursula Moritz ab. Intern sprechen trotzdem alle von Club und Mitgliedschaften. Vereinbarungen mit dem Deutschen Golf Verband verpflichten die Krogasper, Wettspielbetrieb zu organisieren und sich um Jugendarbeit zu kümmern. Rund 400 Stammspieler kommen nach Krogaspe. Das große Paket mit unbegrenztem Zutritt zum Platz kostet 832 Euro pro Jahr. Die Kurzbahn über neun Löcher und der große Parcours mit 18 Löchern stehen jedermann offen. Mittelholsteinischer Golfclub Aukrug hat 700 Mitglieder: Der Mittelholsteinische Golf-Club Aukrug betreibt seine Anlage im Aukruger Ortsteil Bargfeld an der B 430. Dort hält der Verein einen 18-Loch-Platz und einen 6-Loch-Kurzplatz bereit. Der Club umfasst rund 700 Mitglieder, von denen circa 520 für ihre ordentliche Vollmitgliedschaft mit unbegrenztem Zutritt zum Platz 1150 Euro pro Jahr bezahlen. Neuer Pächter gesucht: Ursula Moritz leitet den Golfpark seit Anfang 2019 – unfreiwillig. Eigentlich hatten ihr Mann Klaus Hermann Moritz und sie ihren landwirtschaftlichen Betrieb 2002 für 30 Jahre an Chris Parker für den Golfpark verpachtet. Nach 16 Jahren hörte Parker allerdings aus gesundheitlichen Gründen auf, und Ursula Moritz sprang ein, um den Golfplatz weiter zu betreiben. Ihr Mann beaufsichtigt die Greenkeeper. Per Inserat und über eine Agentur sucht sie jetzt einen neuen Pächter. Sie spielt zwar selbst gern Golf, aber dazu kommt sie gar nicht wegen der vielen Arbeit als Präsidentin. „Wir hatten uns das ja ein bisschen anders vorgestellt“, seufzt sie: „Ich kann nicht mehr in Urlaub.“ Spielführer Haaf ahnt, dass die Suche nach einem Pächter schwierig wird: „Der müsste investieren“ und mehr Personal einstellen. Im Moment läuft der Betrieb mit alten Maschinen und ehrenamtlicher Hilfe der rund 400 Stammgolfer. „Die Feinheiten, die sich ein Golfer wünscht“, die fehlen teilweise, erklärt Haaf. Auf den Greens, dort wo der berühmte Golfrasen alle zwei Tage auf wenige Millimeter heruntergemäht wird, klafft schon mal eine sandige Stelle, wo Krähen das Gras malträtiert haben. Anderswo auf der Strecke wachsen Blumen und Löwenzahn. Haaf nimmt es mit Humor: „Dann findest du deinen Ball nicht, weil er in den Gänseblümchen liegt“. Milane und Kornweihen auf dem Golfplatz: Golfer Rolf Thiessen findet das gut: „Hier lebt die Natur“. Sein Partner Bernd Obbelode aus Neumünster schwärmt: „Im letzten Jahr haben wir jeden Tag ein bis zwei Adler gesehen!“ Thiessen erinnert an Milane und Kornweihen, die auf den Golfplatz kommen. Als die beiden zu ihrem Spiel über die Kurzbahn starten, steht 30 Meter neben dem ersten Abschlag ein Schwan und guckt ihnen neugierig zu. „Es ist ein Naturplatz auf Weideland“, sagt Spielführer Wolfgang Haaf. Mit 100 Hektar sei das Gelände außergewöhnlich groß und biete Platz für Knicks, Magerflächen und Biotope. Der größte Teich, der beim Anlegen des Platzes ausgehoben wurde, umfasst sechs Hektar. „Es wird nicht gedüngt und kein Unkrautvernichtungsmittel gespritzt“, erklärt Haaf die Platzpflege. Und was ist nun das Schöne am Golf? „Dass man sich bewegt und keine Dieselabgase hat wie in der Stadt“, findet Rolf Thiessen, der drei- bis viermal pro Woche spielt. „Das ist in meinem Alter die Möglichkeit, Sport zu treiben“, sagt Stammspieler Bernd Obbelode, der früher Fußball als „Schwitzsport“ betrieb. Besonders gefällt ihm „das Emotionale“ am Golf: Wenn er sich über einen schönen Schlag freut oder über einen misslungenen ärgert: „Da kommt man aus dem Alltag ’raus“. Newsletter der Kieler Nachrichten Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? 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Fünf Spiele in 20 Tagen: Heißer Juni für Holstein Kiel Einschulung für August 2020 geplant Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Diese Künstler standen schon auf der KN-Bühne - zu den Videos: Dienstag, 24. März 2020: Bauchredner Jörg Jará auf der KN-Bühne Mittwoch, 25. März 2020: Musiker Marc Breitfelder auf der KN-Bühne Donnerstag, 26. März 2020: Schauspielerin Anke Pfletschinger auf der KN-Bühne Freitag, 27. März 2020: Musiker Brendan Lewes auf der KN-Bühne Sonnabend, 28. März 2020: Poetry-Slamer Florian Hacke auf der KN-Bühne Sonntag, 29. März 2020: Kinderliedermacher Matthias Meyer-Göllner auf der KN-Bühne Dienstag, 31. März 2020: Schauspieler Lasse Wagner auf der KN-Bühne Mittwoch, 1. April 2020: Sänger Reiner Bublitz auf der KN-Bühne Donnerstag, 2. April: Komödiantin Rafaela Schwarzer auf der KN-Bühne Freitag, 3. April: Musikerinnen Sophia und Bettina Günst auf der KN-Bühne Sonnabend, 4. April: Poetry Slamer Björn Högsdal auf der KN-Bühne Sonntag, 5. April: Intendant und Schaupsieler Tadeusz Galia auf der KN-Bühne Dienstag, 7. April: Musiker Peter Widereck auf der KN-Bühne Mittwoch, 8. April: Bauchredner Benjamin Tomkins auf der KN-Bühne Donnerstag, 9. April: Pianist Jens Schliecker auf der KN-Bühne Freitag, 10. April: Bühnenkünstlerin Kati Luzie Stüdemann auf der KN-Bühne Sonnabend, 11. April: Schauspielerin und Sängerin Viola Schnittger auf der KN-Bühne Sonntag, 12. April: Ozeanpianist Markus Jan Weber auf der KN-Bühne Dienstag, 14. April: Musical-Sängerin Claudia Piehl auf der KN-Bühne Mittwoch, 15. April: Clown Heiko Mielke auf der KN-Bühne Donnerstag, 16. April: Musiker Frederik Kleinschmidt auf der KN-Bühne Freitag, 17. April: Martine Lestrat erzählt von den Tücken der deutschen Sprache Sonnabend, 18. April: Fenja Schneider singt Piaf-Chansons Sonntag, 19. April: Schauspieler Horst Stenzel auf der KN-Bühne Dienstag, 21. April: Poetry-Slammerin Mona Harry auf der KN-Bühne Mittwoch, 22. April: Maya Mo und Sascha August auf der KN-Bühne Donnerstag, 23. April: Britta Poggensee bringt Platt auf die KN-Bühne Freitag, 24. April: Folkmusik - Lene Krämer auf der KN-Bühne Sonnabend, 25. April: KN-Bühne mit Björn Katzur und Möwen Sonntag, 26. April: Malte Feldmann lebt seinen Traum auf der KN-Bühne Dienstag, 28. April: Alte Musik - Michael Freimuth auf der KN-Bühne Mittwoch, 29. April: Pianist Stephan Scheja auf der KN-Bühne Donnerstag, 30. April: Autorin Franziska Füchsl liest aus ihrem Debüt-Roman Freitag, 1. Mai: Pianistin und Sängerin Alexandra Brüntrup Sonnabend, 2. Mai: Poetry Slammerin Victoria Helene Bergemann Sonntag, 3. Mai: Kinderliedermacherin Sabine Schneider auf der KN-Bühne Dienstag, 5. Mai: Krimi-Autorin Ute Haese auf der KN-Bühne Mittwoch, 6. Mai: Samirah Al-Amries mit Handpan auf der KN-Bühne Donnerstag, 7. Mai: Künstler Christoph Peters im Video Freitag, 8. 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