Krankenstand in Neumünster: Mehr Fehltage wegen Corona

Mit 5,2 Prozent gab es hier einen höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,2 Prozent). Demnach waren an jedem Tag des ersten Halbjahres 52 von 1000 Arbeitnehmern krankgeschrieben. Im gesamten Jahr 2019 waren es in Neumünster genau 5,0 Prozent. Neumünster hat den höchsten Krankenstand im Land: Damit hatten Neumünster und das Umland auch weiterhin den höchsten Krankenstand in Schleswig-Holstein. Zum Vergleich: Der Kreis Nordfriesland lag mit 3,6 Prozent am anderen Ende der Skala. Die Krankenkasse DAK hat etwa 240.000 Versicherte in Schleswig-Holstein, davon rund 12.600 rund um Neumünster. Sie gehört damit zu den größten Anbietern. Die Veränderungen zum Vorjahr hat Neumünsters DAK-Chefin Dorothea Daschner untersucht. „Es wird deutlich, wie sich die Zahl und Dauer der Krankschreibungen während der Corona-Krise in den ersten sechs Monaten veränderten. So stiegen die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen am stärksten von allen Diagnosen, nämlich um mehr als 48 Prozent“, teilte sie mit. Auf diese Art der Erkrankungen entfallen demnach auch die meisten Ausfalltage. Muskel-Skelett-Krankheiten wie beispielsweise Rückenleiden stiegen um zwölf Prozent und verursachten den zweitgrößten Anteil am Krankenstand in Neumünster und Umgebung. Ein Plus von sechs Prozent gab es bei Atemwegserkrankungen wie etwa Bronchitis, so Dorothea Daschner. Lesen Sie auch: Inzidenz über 200: Die große Angst vor der Corona-Mutation in Eckernförde Telefon-Anmeldung zur Corona-Impfung ab Februar nur noch für Senioren Aktuelle Zahlen und Grafiken: So entwickelt sich das Coronavirus Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. "Einfache Lösungen für Krankschreibungen sind sehr sinnvoll": Diese Atemwegsinfekte stehen derzeit besonders im Blickpunkt, weil man sich mit leichten Erkältungssymptomen zeitweilig telefonisch krankschreiben lassen konnte. Die Auswertung des DAK-Gesundheitsreports zeigt, dass die Fehlzeiten aus diesem Grund gegenüber dem Vorjahr zwar um sechs Prozent zunahmen, aber immer noch unterhalb des Wertes aus dem Grippejahr 2018 lagen. „Aus unserer Sicht ist das ein klarer Beleg dafür, dass einfache Lösungen für Krankschreibungen sehr sinnvoll sind“, sagte Dorothea Daschner. Man müsse immer auch die Ansteckungsgefahr für das Praxispersonal und andere Patienten bedenken.