Neumünster: Landesamt streicht wegen Corona Unterricht für Flüchtlinge

Schulunterricht, die Betreuung der Kleinkinder in den Kinderspielstuben sowie die Kurse der Volkshochschulen in allen vier Landesunterkünften für Flüchtlinge werden bis zum kommenden Freitag, 4. Dezember, ausgesetzt. Das teilte das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge Schleswig-Holstein (LaZuF) in Neumünster am Donnerstagabend mit. Ergebnisse nach Stichproben: Grund sind mehrere positive Corona-Testergebnisse, die bei Stichproben festgestellt wurden. Betroffen sind demnach auch Menschen, die sich bereits einige Zeit in den Landesunterkünften befinden und zum Zeitpunkt der Diagnose nicht in Quarantäne waren. „In der Vergangenheit wurden Covid-19-Infektionen meistens bei neu ankommenden Geflüchteten festgestellt. Sie begeben sich nach der Aufnahme umgehend in Quarantäne und erhöhen deshalb nicht das Infektionsrisiko in den Landesunterkünften“, erläutert Dirk Gärtner, LaZuF-Direktor. Weitere Tests folgen: In den jetzt bemerkten Fällen werden die Kontakte ermittelt. Die Betroffenen sollen isoliert werden. Darüber hinaus werden Bewohner der Flüchtlingsunterkünfte getestet. „Die konsequenten Maßnahmen treffen unsere Bewohnerinnen und Bewohner hart. Sie sind aber notwendig, um das Infektionsgeschehen aufzuklären und möglichst zurückzudrängen. Nur so können wir die Menschen, die in unseren Liegenschaften arbeiten oder wohnen, sinnvoll dabei unterstützen, sich selbst zu schützen“, so Gärtner in einer Mitteilung des Landesamtes. Schulen verteilen Unterrichtsmaterial: Die Schulen in den Landesunterkünften Neumünster, Boostedt und Bad Segeberg haben demnach bereits angekündigt, unter Berücksichtigung von Hygieneschutzvorkehrungen Unterrichtsmaterialien zu verteilen, mit denen die Kinder und Jugendlichen selbstständig weiter lernen könnten. „Wir haben bereits Distanzlehrpläne erarbeitet. Die Kinder bekommen Aufgaben; die Zustellung und auch der Rücklauf zu uns sind organisiert“, so Dagmar Drummen, Leiterin der für Boostedt und Bad Segeberg zuständigen Grund- und Gemeinschaftsschule Boostedt. Fälle in Rendsburg, Boostedt und Bad Segeberg: Auslöser der neuen Maßnahmen sind neue Fälle in den Landesunterkünften Rendsburg, Boostedt und Bad Segeberg, die am Mittwochabend und am Donnerstagvormittag, bei anlasslosen Stichproben festgestellt worden sind. In Neumünster wurde darüber hinaus am Donnerstag ein infizierter junger Mann aufgenommen, der sich bisher in der Obhut eines Jugendamtes befunden hatte.