Neumünster: Stadtwerke kündigen weitere Investitionen in TEV an

Die Müllverbrennungsanlage "TEV" der Stadtwerke Neumünster (SWN) hat im vergangenen Jahr rund 286 Millionen Kilowattstunden Fernwärme für etwa 20000 Haushalte in Neumünster sowie 95 Millionen Kilowattstunden Strom produziert. Damit habe die Anlage mit einem Brennstoffnutzungsgrad von 67 Prozent nach Angaben der Stadtwerke hocheffizient Energie erzeugt. „Die TEV ist damit weiterhin der verlässliche Wärmeproduzent für Neumünster. Die Anlage hat wieder sehr zuverlässig gearbeitet und wir werden auch in 2021 wieder die turnusmäßigen Instandhaltungsarbeiten durchführen, damit dies so bleibt“, kündigt Kraftwerksleiter Reenhard Gerdes an. Ein Drittes des städtischen Stromverbrauchs: Das Kraftwerk lief im vergangenen Jahr rund 8.130 Betriebsstunden und damit etwa 900 Stunden mehr als im Vorjahr. „Mit dem Heizkraftwerk produzieren wir rund ein Drittel des Stromverbrauchs und rund 40 Prozent des Wärmebedarfs der Stadt Neumünster“, sagt Gerdes. Für das Klimaschutzkonzept der Stadt sei die Fernwärmeversorgung zusammen mit der TEV eine wichtige Komponente zur Reduzierung der CO2-Emissionen. In einer Mitteilung rechnen die Stadtwerke vor: Im Vergleich zur Erdgasverbrennung mit einer Emission von etwa 220 Gramm pro Kilowattstunde CO2 werde die Fernwärme aus der Verbrennung von Abfall mit 151 Gramm pro Kilowattstunde geliefert. An der weiteren Reduzierung dieses Wertes werde den Angaben zufolge intensiv gearbeitet. "Mit einer Umsetzung ist im Jahr 2023 zu rechnen", so die Stadtwerke. Innerhalb der Grenzwerte: Zu den Emissionen der TEV sagt Kraftwerkschef Gerdes: „Auch im vergangenen Jahr konnten wir die Energieproduktion wieder innerhalb der gesetzlichen Emissionswerte beziehungsweise auch innerhalb der strengeren Werte der Bürgerinitiative, gewährleisten. Die gemeinsam vereinbarten Werte sind weit unter der gesetzlichen Grenze. Die Mitglieder des Beirates bestätigen das gute Ergebnis.“ Corona erschwert die Arbeit: Mit der Verbrennung aufbereiteter Abfälle bei mindestens 850 Grad Celsius habe die Anlage rund 89000 Tonnen Steinkohle eingespart. Insgesamt wurden 2020 rund 204.062 Tonnen Abfälle verbrannt. „Damit verwerten wir die in den Abfällen enthaltene Energie optimal. Auch mit Blick auf die hohe Anzahl der Betriebsstunden, bin ich stolz auf das Kraftwerks-Team. Unsere Mitarbeiter haben trotz der hohen Belastung und vieler strengen Hygieneregeln sehr gute Arbeit geleistet“, bilanziert Gerdes. Alle Arbeiten sowie die große Revision, bei der viele Fremdfirmen mitgewirkt haben, seien unter coronagerechten Bedingungen erledigt worden. Werte sollen unterschritten werden: Die sogenannten rollierenden Betriebswerte für Gesamtstaub, Cadmium und Thallium für Schwermetalle, Dioxine und Furane wurden nach Angaben der Stadtwerke deutlich unterschritten und bewegten sich seit Jahren nahe der Nachweisgrenze. „Wir werden auch künftig mit großer Sorgfalt darauf achten, dass wir – wie in den Vorjahren - die mit dem Beirat vereinbarten Werte einhalten und unterschreiten", so SWN-Kraftwerksleiter Gerdes.