Bereits Anfang des Jahres kam dazu der hochprofessionelle Tontechniker Michael Glaser und installierte mehrere Mikrofone in Neumünsters ältester Kirche. Zwei Tage lang spielte Lüdtke dann das Gesamtwerk für Orgel des norddeutschen Barockkomponisten Nicolaus Bruhns (1665-1697) für die CD-Produktion.
Bruhns wurde in Schwabstedt bei Husum geboren, lernte dann bei Buxtehude in Lübeck und wurde nach einigen Jahren in Kopenhagen Organist der Stadtkirche in Husum und gilt aus herausragender Orgelkomponist des Barock. „In gewisser Weise ist er der Höhepunkt einer dezidiert norddeutschen Orgelkunst des Barock“, sagt Lüdtke.
Seine Musik lässt sich auf der Orgel der Vicelinkirche besonders gut darstellen, so gut wie vielleicht an keinem anderen Instrument in Schleswig-Holstein. 1997 wurde die Führer-Orgel umgebaut und eignet sich seitdem besonders für Barockmusik.
Die CD wurde in dem vor allem für Orgelaufnahmen renommierten Verlag Motette aus Düsseldorf produziert. Sie kostet 15 Euro und ist im Gemeindebüro der Vicelinkirche, in den Buchhandlungen Trio und Krauskopf sowie in Onlinehäusern erhältlich. Und, nein, auf Onlineplattformen wie Youtube findet man die Lieder von Lüdtke natürlich nicht. „Das lehne ich ganz entschieden ab“, sagt Lüdtke.
Auf einem Konzert unter dem Motto „Nun komm der Heiden Heiland“ am Sonntag, 2. Dezember (18 Uhr) will Lüdtke die CD präsentieren. Neben den Bruhns-Werken wird er Stücke von Bach und Buxtehude spielen, kombiniert mit Chorsätzen von Praetorius und Distler. Es singt der Capellchor des Bach-Chores.