Dazu kam der sozialpsychiatrische Krisendienst zwischen 16 und 8 Uhr, an dem sich nichts geändert hat. Wurden 1979 rund 1000 stationäre Behandlungen registriert, sind es jetzt bei 54 psychiatrischen und zehn psychosomatischen Plätzen 1400 im Jahr. „Steigende Zahlen sind ein genereller Trend. In Neumünster kommt eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit dazu“, erläutert Chefarzt Dr. Rolf Drews.
Zuständig ist die Psychiatrie auch für die zentrale Notaufnahme im zweiten Stock, die Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) im historischen Altbau, wo Termine für eine ambulante Anschlussbehandlung gewährleistet sind. Mit dem Medizinischen Versorgungszentrum Parkstraße wurde 2009 der Gesellschaftervertrag geschlossen. Hier arbeiten niedergelassene Ärzte für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie.
Ergänzende Behandlungs- und Pflegemöglichkeiten bietet bereits seit 1977 das Sonderkrankenhaus Hahnknüll in Trägerschaft des DRK mit 92 Plätzen und teilstationärer Behandlungsmöglichkeit.
Ein jüngster Schritt war die Trennung von Neurologie und Psychiatrie im April dieses Jahres. Gleichzeitig wurde die „offene Psychiatrie“ eingeführt: Akut-Patienten mit Genehmigung dürfen die Station verlassen. „Das wird gut angenommen“, lautet die Erfahrung von Drews, der ein Team von 36 Pflegekräften, 14 Ärzten, sechs Psychologen, drei Sozialpädagogen und vier Ergotherapeuten leitet.
Zukunftspläne sind die Erweiterung der Tagesklinik, die mit der Fertigstellung des zweiten FEK-Neubau-Abschnitts 2020 aufgebaut werden soll und eine Zusammenführung alles psychiatrischen Bereiche.