Rendswühren: Findling ist nicht groß genug für den Landesrekord

Bis zu 2,50 Meter ragt der Findling hoch, den Christian Storm mit Unterstützung eines Nachbarn an den Rand des Feldes im Rendswührener Ortsteil Altenrade-Dreikronen gerollt hatte. Auf den Felsen stieß der Landwirt, als er eine alte Drainageleitung reparieren wollte. „Ich fing an zu graben, und der Stein wurde immer größer und größer“, erzählte der 48-jährige Pächter. Mithilfe eines Nachbarn und zwei Baggern gelang es, den mächtigen Stein aus der Erde zu holen. Größter Ackerfund in der Region: Das Duo baute in der Grube erst eine Rampe. Dann wurde mit den Baggerschaufeln der Brocken Stück für Stück hinauf gerollt und geschoben. „Anheben ging nicht, dafür war der Findling zu schwer.“ Thomas Manke als Landeigentümer hatte noch nie von so einem riesigen Ackerfund in der Region gehört und klopfte beim Geologischen Dienst im Flintbeker Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume an. Dessen Mitarbeiter Dr. Kay Krienke untersuchte den Findling vor Ort und nahm auch Gesteinsproben mit, berichtete Manke. „Es ist ein Granit, der ursprünglich aus Südschweden stammt“, erklärt der 68-jährige Rendswührener. Trotz 17 Tonnen ist der Findling aus Rendswühren nur der 50. Platz: Während der Eiszeit vor 20000 Jahren wurde der Findling im Zuge der Gletscherausdehnung nach Süden geschoben. Als die Gletscher tauten und sich nach Norden zurückzogen, blieb der Brocken in Rendswühren liegen. Lesen Sie auch: Zwölf-Tonnen-Findling lag im Baugebiet Das Gewicht des Granits gibt der Flintbeker Geologe mit 17 Tonnen an. Im innerbehördlichen Ranking der in Schleswig-Holstein gefundenen Großfindlinge nimmt er aber nur den 50. Platz ein. Der schwerste bisher im Land entdeckte Findling ist der Teufelsstein in Großkönigsförde. „Dieser Stein bringt es auf 180 Tonnen und ist auch geschützt als Nationales Geotop und als Naturdenkmal“, erläuterte Krienke. Findling als Grenzstein vorgesehen: Der annähernd kugelförmige Granit in Rendswühren steht aktuell am Ackerrand am Sträßchen Langereihe-Süd. In der Region firmiert die Verbindung aber vielfach als Ölstraße: Bis in die 1980er Jahre hinein prägten dort Pferdekopf-Erdölpumpen die Landschaft. Lesen Sie auch: Das schwerste Exponat in Molfsees Museum Voraussichtlich im Herbst wollen Manke und Storm den Granitbrocken erneut bewegen. Der Stein soll wenige Hundert Meter weiter an einem alten Kirschbaum platziert werden – quasi als Grenzstein. „Der Baum steht an der Grenze zu Schillsdorf, dort steht auch eine Bank für Spaziergänger oder Wanderer“, sagt Thomas Manke.