"Sport macht schlau, diese Festellung hat an Aktualität nicht eingebüßt", sagte Hans-Jakob Tiessen, Vorsitzender des Landessportverbandes (LSV), vor der Unterzeichnung des Vertrages, die stilecht auf einem Sprungkasten in der Turnhalle der Pestalozzi-Grundschule vorgenommen wurde. Kern der Vereinbarung sind sechs Felder: Sport an Kitas und Schulen sowie im und außerhalb des Unterrichts, Talentfindung und -förderung, Werbung für das Ehrenamt schon bei Schülern. Zu diesen Themen wiederum gibt es 30 "Handlungsempfehlungen".
So warb Familienminister Dr. Heiner Garg (FDP) in Neumünster für das Prädikat "Bewegungskindergarten", das bislang 29 Kitas in Schleswig-Holstein tragen. Weiterer Punkt: Gemäß der Kultusministerkonferenz seien eine Sportstunde täglich in der Grundschule und später drei Stunden wöchentlich wünschenswert, mit dem Ziel, die Schüler zu lebenslangem Sport zu animieren.
Schüler entwickeln Persönlichkeit
Dabei geht es nicht nur um Austoben und Wettkampf, sondern auch um Persönlichkeitsentwicklung: "Durch Bewegung, Spiel und Sport können Schülerinnen und Schüler sensibler, sachlich kompetenter, urteils- und gestaltungsfähiger werden", heißt es im Begleittext der Vereinbarung. Bei allem sehen die beiden beteiligten Ministerien - für Bildung sowie für Soziales und Familie - die Sportvereine, vertreten durch ihren Landesverband, als jeweiligen Partner vor Ort.
Die Übereinkunft ist nicht neu. Sie setzt unter anderem eine vorherige Rahmenvereinbarung von 2004 fort, in der Bildungsministerium und LSV eine Zusammenarbeit hinsichtlich sportlicher Angebote an Ganztagsschulen beschlossen. Wie Bildungsministerin Karin Prien (CDU) in Neumünster betonte, hätten seither aber auch die Themen Inklusion und Integration, also Einbeziehung von Menschen mit Behinderung oder ausländischer Herkunft, an Bedeutung gewonnen. Auch sie sind in der Vereinbarung ausdrücklich genannt.