Der Neuzugang aus Karlsruhe, der im Doppelpack mit Larissa für Kap nach Neumünster gekommen war, hatte im August Schmerzen signalisiert. Angesichts der Körpermasse von 600 Kilogramm waren gleich zwei Narkoseärzte nötig, die aus München und Kopenhagen anreisten. Den kürzeren Weg hatte der Tierzahnarzt aus Hamburg; im Team wurde Vitus’ Gebiss geröntgt und der abgesplitterte Zahn repariert.
Die Reparatur der im Oktober zerborstenen Panzerglasscheibe am Eisbärenbassin kostete 3600 Euro, die der im Dezember ausgefallenen Hauptpumpe 8000 Euro. "Das tat total weh am Jahresende, nachdem es vorher so gut gelaufen war", kommentierte Kaspari. Im ersten Quartal hatte die Vogelgrippe satte 15.000 Mehrausgaben für Futtermittel beschert, weil "gefiederte" Tierfutterspenden ausgeblieben waren.
Zu den Erfolgen des Jahres 2017 gehört auf jeden Fall die Gewöhnung des aus einer Privathaltung stammenden Dingo Kami an den Artgenossen Jack in einem Gehege. Weiterer Höhepunkt war der Nachwuchs-Architektenwettbewerb über den „Tierpark der Zukunft“ mit der Fachhochschule Lübeck.
Der ganze große Wurf gelang allerdings mit der frisch gegründeten Zukunftswerkstatt, die für neue Reetdächer für diverse Gebäude, ein neues Dach für den Marderhund-Turm, das neue Fundtierhäuschen und den Beginn von vielen Renovierungsarbeiten und betrieblicher Optimierung im Tierpark sorgte. Für den Beginn dieser neuen Ära stehen auch die Namen von Christian Wigger und Citymanager Michael Keller im Vorstand, in den als Nachfolger von Knut Ebel als 2. Vorsitzender zudem Klaus Müller-Schrobsdorff einzog.