Turnverein Rote Hosen in Neumünster feiert Weihnachten am Bildschirm

Als Formation für Show-Akrobatik konnten die Roten Hosen bereits große Erfolge verbuchen. Beim „Rendezvous der Besten“, dem jährlich stattfindenden Wettbewerb des Deutschen Turner-Bundes, wurden die Akrobaten vom SC Gut-Heil mehrfach ausgezeichnet, ihre Heimatstadt Neumünster kürte sie erst 2019 zur „Mannschaft des Jahres“. Regelmäßiges Training ist unabdingbar: „Solche Erfolge lassen sich nur mit dem Engagement jedes Einzelnen und dem großen Zusammenhalt in der Gruppe erzielen“, betonte Trainerin Anna Freund. Schließlich käme es bei der Show-Akrobatik neben Kreativität und Innovation auf die Präzision und Bewegungsqualität der Sportler an. „Regelmäßiges Training ist dafür unabdingbar“, sagte die 24-Jährige. Trainingspläne geraten durcheinander: Seit März bringt Corona den Trainingsplan, der unter normalen Umständen aus zwei bis drei Einheiten pro Woche besteht, komplett durcheinander. „Im ersten Lockdown haben wir sofort Online-Angebote erstellt“, berichtete Anna Freund. Nach den ersten Lockerungen ging es in Zweiergruppen auf den Sportplatz. Es folgten Trainingseinheiten in kleinen Gruppen in der Halle, und im Sommer konnten die Roten Hosen dann endlich wieder zu zehnt trainieren. Inzwischen finden wieder Online-Meetings statt. Den Sportlern fehlt der Kontakt: „Das sind ganz neue Herausforderungen“, sagte die Trainerin. Zwar trainiere jeder eifrig zuhause nach den Trainingsplänen, „uns allen fehlt natürlich der Kontakt.“ Und weil sich der nicht auf die sportlichen Aktivitäten beschränkt, haben Anna Freund und ihre beiden Kolleginnen Ilsa Boxberger (16) und Alina Herrmann (29) in der Vorweihnachtszeit 70 kleine Überraschungspakete mit freundlicher Unterstützung des Jugendverbandes gepackt und jedem Teammitglied eines vor die Haustür gestellt. Ungewöhnliche Zeiten verlangen nach kreativen Lösungen: Während der digitalen Weihnachtsfeier durften die Pakete geöffnet werden. Groß war die Freude, als neben Naschis und Tee auch Rohlinge und Sandpapier für Handstandklötze zum Vorschein kamen. Wir haben all die Jahre tolle Weihnachtsfeiern organisiert“, sagte Anna Freund, „im letzten Jahr sogar eine große Gala anlässlich unseres 25-jährigen Bestehens.“ Eine Absage kam für die jungen Trainerinnen deshalb nicht infrage. „Ungewöhnliche Zeiten verlangen nach kreativen Lösungen“, waren sich die drei Initiatorinnen einig.