Rund 600 Menschen, Anwohner wie Beschäftigten in Firmen, waren dazu aufgefordert worden, die Gebäude im Nordosten der Stadt zu verlassen. Rund eine Stunde vor Beginn der Entschärfung, gegen 14.30 Uhr, begann die Polizei damit, in den betroffenen Straßenzügen zu kontrollieren.
Bahnlinie kurzfristig gesperrt
Die Bahnlinie Neumünster - Heide wurde kurzfristig gesperrt und auf Busverkehr ungestellt. Um 16.30 Uhr begannen die beiden Entschärfer des Landeskriminalamts und ihre drei Helfer mit der Arbeit. "Die Bombe war in richtig gutem Zustand und machte keinerlei Probleme", sagte Hans-Jörg Kinksy, nachdem er den Sprengkörper unschädlich gemacht hatte. Es war eine amerikanische Bombe mit 250 Pfund Gewicht (rund 120 Kilogramm), davon etwa die Hälfte Sprengstoff.
Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg
Weder Kopf- noch Heckzünder waren beim Aufprall vor über 70 Jahren losgegangen, so dass das Projektil seither als Blindgänger etwa eineinhalb Meter unter der Oberfläche lag. Routineüberprüfungen auf Luftbildern hatten in der vergangenen Woche zu dem Verdacht geführt, es könnten sich an dieser Stelle gefährliche Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg befinden. Untersuchungen vor Ort bestätigten diese Annahme.
24 Kontrollpunkte
Rund 170 Einsatzkräfte waren unterwegs. Die Berufs- und die Freiwillige Feuerwehr sowie das THW kümmerten sich um insgesamt 24 Kontrollpunkte, um ab 15.30 Uhr zu gewährleisten, dass niemand mehr den Gefahrenbereich betritt. Angehörige von DRK und Malteser Hilfsdienst betreuten die beiden Sammelpunkte an der Fachklinik Hahnknüll und am Freesen-Center, wo sich Anwohner hinbegeben konnten. Das nahmen jedoch nicht einmal zwanzig Neumünsteraner in Anspruch.