Umfrage zum Jahr 2021 in Neumünster: Das wünschen sich die Neumünsteraner

Alena von der Mehden fasst zusammen, was bei allen Befragten mitklingt: „Einfach ein Stück neue Normalität“, wünscht sich die Inhaberin der Bar „Zum Anker“. Im Sommer möchte sie endlich wieder glückliche Gesichter in vollen Bars und Restaurants sehen. „Zufriedene Menschen bei Sonnenschein in den Außenbereichen der Gastronomien, das wäre toll.“ „Damit undemokratische Parteien nicht in die Parlamente einziehen können.“: Alice Hakimy sorgt sich neben den gesellschaftlichen Auswirkungen von Corona vor allem um den Klimawandel, um Rassismus und Rechtsextremismus. „Diese Themen sind weiterhin hochaktuell“, sagte das Mitglied der Grünen Jugend. Für das Superwahljahr 2021, in dem neben der Bundestagswahl auch die Oberbürgermeisterwahl in Neumünster ansteht, lautet ihr Vorsatz deshalb: „Besonders stark einbringen, unterstützen und am Ende hoffentlich gute Ergebnisse erzielen, damit undemokratische Parteien nicht in die Parlamente einziehen können.“ „Hoffnung, dass die Pandemie die Stadtkasse nicht zu sehr beutelt“: Stadtpräsidentin Anna-Katharina Schättiger hat ganz konkrete Wünsche für das neue Jahr. Sie hofft, „dass unsere Bürgerinnen und Bürger großflächig geimpft werden können, dass der Umbau des Radweges auf dem Großflecken realisiert wird, dass die Pandemie die Stadtkasse nicht zu sehr beutelt, und dass wir im Laufe des Jahres wieder im Ratssaal tagen können.“ Abitur-Prüfungen in Ruhe und mit Zuversicht: Jörg Jesper will alles dafür tun, dass die Schulgemeinschaft in diesen schwierigen Zeiten weiterhin fest zusammenhält. Und auch er hat natürlich Wünsche. „Wir alle sehnen die Zeit herbei, in der die Einschränkungen im Alltag zurückgenommen werden können“, sagte der Schulleiter der Klaus-Groth-Schule. An das Tragen von Masken oder das Zurücklegen weiter Laufwege im Schulgebäude könne man sich gewöhnen, was jedoch alle vermissten, sei die unkomplizierte Umsetzung der Bildungsarbeit in allen Bereichen. „Das gilt besonders für die internationalen Austauschprogramme und das vielfältige Musikleben an unserer Schule. Am meisten wünsche ich mir aber, dass der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule fröhlich und unbeschwert und die Abitur-Prüfungen in Ruhe und mit Zuversicht erfolgen können.“ „Es geht jetzt nicht um Parteifarben, es geht um Existenzen“: Arndt Bunk zeigte sich bescheiden. „Ich wünsche mir wie jedes Jahr, dass wir alle gesund bleiben.“ Als Rehasport-Trainer ist der Inhaber von Schmidts City Gym täglich mit Menschen zusammen, die unter den verschiedensten Handicaps leiden. „Das macht demütig und gleichzeitig Mut, wenn man sieht, mit welcher Freude und welchem Engagement die Menschen trainieren“, betonte er. Für das neue Jahr appellierte er an die Politiker, dass sie endlich aufhören, sich profilieren zu wollen, indem sie den politischen Gegner diskreditieren. „Die Corona-Krise bewältigen wir nur gemeinsam. Es geht jetzt nicht um Parteifarben, es geht um Existenzen – egal ob von Angestellten oder Freiberuflern“, sagte Bunk. „Kulturell so richtig wegrutschen“: Um die freiberufliche Szene sorgt sich auch Karsten Lüdtke. Der Kantor der Vicelinkirche wünscht sich vor allem, dass gemeinsames Musizieren und hier besonders der Chorgesang wieder möglich sein werden und hofft, „dass nach diesem für die Kultur, insbesondere für die Musik so schrecklichen Jahr, die Verheerungen nicht so gewaltig sein werden, dass wir kulturell so richtig wegrutschen.“ Freiberufliche Musiker kämpften um ihre Existenz, nicht nur materiell.„In welchem Zustand werden Chöre und Ensembles sein, wenn sie monatelang nicht proben dürfen?“, fragte er. „Ich empfinde Verbitterung über Menschen, die Hygieneregeln missachten und so das Leben und die Existenzen anderer aufs Spiel setzen.“