Vorlesereihe „Literaturschal“ feiert Meinungsfreiheit

Die Vorleser kommen aus der Gruppe Nele – Neumünsteraner Leselust – und der Literatur-Lese-Gruppe der Vicelinkirche. Im Fokus stehen Inhabergeführte Unternehmen, wie der Optiker „Angesehen“ oder das „Holstein-Kaffee“, die für die Lesungen ihre Räume zur Verfügung stellen. „Wir wollen die Individualität in unserer Stadt erhalten und die Inhaber würdigen“, sagte Karl-Peter Weiland, Sprecher der Nähmaschine. „In dem wir so eine Veranstaltungsreihe einfach auf die Beine stellen können, in der jeder Vorleser selbst entscheiden kann, was er oder sie vortragen möchte, ganz ohne Absprache, feiern wir hier auch unsere Meinungsäußerungsfreiheit“, so Weiland. Simone Bremer vom Literaturkreis der Vicelinkirche ergänzte: „Dass wir hier als Bürger selbst für unsere Stadt tätig werden können, ist ein Konzept, das überzeugt.“ Zwei Moderatoren aus der Stadtverwaltung zu Gast: Eine weitere Würdigung fällt der Stadtverwaltung zu, aus deren Reihen zwei Mitarbeiter je eine Moderation einer Lesung übernehmen. Laut Weiland ist es in Mode gekommen, oft pauschal über die Verwaltung zu meckern, dabei gibt es dort viele Leute, die einen tollen Job machen. Damit in jedem Jahr andere Läden mitmachen können, verläuft der imaginäre Schal der Lesungsreihe 2020 über eine andere Route - hauptsächlich über den Kuhberg und die Kieler Straße. Einen tatsächlicher Schal zum Anfassen gibt es aber auch – der wird jedes Jahr erweitert und misst mittlerweile fast 50 Meter. Zu jeder Lesung können Besucher Stoffquadrate mitbringen (gerne 30 mal 30 Zentimeter) damit weiter am Schal genäht werden kann, denn „irgendwann wollen wir ihn mal richtig in der Stadt auslegen“, sagte Weiland. Zum Auftakt des Literaturschals liest Autor Feridun Zaimoglu im Museum Tuch + Technik: Das Angebot der Lesungsreihe ist vielfältig. So liest zum Auftakt am 29. Februar etwa der Autor Feridun Zaimoglu im Museum Tuch + Technik etwas über die Migrantengeschichte seiner Familie vor. Am 4. März hören Besucher im Restaurant Sindbad Geschichten aus 1001 Nacht und am 12. März erfahren die Gäste im Sanitätshaus Kowsky mehr über die Geschichte einer Fußpflegerin. Karten gibt es ab dem 4. Februar zentral bei „Kleen, Voß, Schwarzbold“ in der Lütjenstraße 14 zu kaufen oder bei den jeweiligen Leseorten. Sie kosten zwischen 5 und 8 Euro. Mehr aus Neumünster lesen Sie hier.

Vorlesereihe - „Literaturschal“ feiert Meinungsfreiheit