Wichernkirche in Neumünster: Klaus Keding geht in den Ruhestand

Als „einen Gottesdienst mit einem etwas anderen Ablauf“, kündigte Pastor Christian Andersen die Verabschiedung seines Küsters in der mit 50 Besuchern vollbesetzten Wichernkirche an. Wichernkirche Neumünster: Grußworte, Videobotschaften und ein Lied: Alle lieben „Klaus“, wie er in der Gemeinde nur genannt wird, und alle zollen ihm großen Respekt für seinen unermüdlichen Einsatz als Küster. Davon zeugten die Grußworte von Gemeindeglied Uwe Bachmann, der ihn und sein Pflichtbewusstsein, als „Vorbild für uns alle“ beschrieb. Davon sprachen die sehr persönlichen Videobotschaften von rund 50 Gemeindegliedern, und davon erzählte nicht zuletzt der musikalische Dank von Gitarristin und Sängerin Sonja Braun. Lesen Sie auch: Naschi-Spur führt in den Gottesdienst In einem Interview, das Pastor Andersen im Altarraum mit Klaus Keding führte, unterstrich der scheidende Küster noch einmal, wie wichtig ihm die Gemeinschaft in der Wicherngemeinde sei, und dass er die Kirche als sein „zweites Zuhause“ vermissen werde. Den Posten vom Vater übernommen: Klaus Keding blickt auf einen ungewöhnlichen Werdegang zurück. „Ich habe den Posten von meinem Vater übernommen“, erzählt der gebürtige Falderaner. Anfangs vertretungsweise, nach einem Jahr übernahm er die Stelle vollständig. „Mit meiner zukünftigen Frau habe ich vorab ausführlich über das Leben als Küster gesprochen“, sagt Klaus Keding. Schließlich werde es Auswirkungen auf das gesamte Familienleben haben. „Als Küster ist man jeden Sonntag im Einsatz. Wenn andere Menschen freihaben oder ausschlafen, bin ich in der Kirche.“ Klaus Keding aus Neummünster: Virtuose am Mischpult: Als Belastung habe er die ungewöhnlichen Arbeitszeiten nie empfunden. Im Gegenteil: „Die Aufgaben waren vielfältig, der Austausch mit den verschiedenen Menschen interessant und herausfordernd, und ich hatte als Küster die tolle Möglichkeit, meine Hobbys zum Beruf zu machen.“ Da wäre zum einen die Musik – Klaus Keding ist ein leidenschaftlicher Gitarrist – und natürlich seine Affinität für alles Technische. Streamings von Gottesdiensten aus der Wichernkirche gelingen dank Klaus Keding reibungslos, Musiker konnten sich jederzeit auf den Virtuosen am Mischpult verlassen. Wichernkirche Neumünster: Einen neuen Küster kann sich die Gemeinde nicht leisten: „Die Arbeit hat mir all die Jahre großen Spaß gemacht“, sagt der 65-Jährige. „Sie wird mir fehlen.“ Klaus Keding hofft, dass er seinen Ruhestand genießen kann. Ehrenamtlich wird er sich auch weiterhin in der Gemeinde engagieren. „Bei Fragen dürfen mich die Menschen jederzeit anrufen“, verspricht er. „Ich möchte, dass es ordentlich weitergeht.“ Einen neuen Küster wird es in der Wicherngemeinde nicht geben.