Timmendorfer Strand: Ausnahmezustand im Hotel Seeschlösschen wegen Corona

Die letzten Gäste laden ihre Koffer in die Autos, in einigen Zimmern brennt am Abend noch Licht, Mitarbeiter laufen hektisch durch die Gegend. Im Grand Hotel Seeschlösschen in Timmendorfer Strand herrschte am Sonnabend Ausnahmezustand. Nachdem bereits am Freitag, 16. Oktober, bekannt geworden war, dass sich ein Mitarbeiter mit Corona infiziert hatte, bestätigte der Kreis Ostholstein am Sonnabend drei Infektionen in der Belegschaft. Das Gesundheitsamt ordnete daraufhin die Schließung des Hotels an. Alle 101 Mitarbeiter wurden mittlerweile getestet und in häusliche Quarantäne geschickt. Für die positiv getesteten Mitarbeiter gelte die Quarantäne auch auf die mit ihnen im Haushalt lebenden Familienangehörigen. Corona-Fälle in der Belegschaft: Hotel in Timmendorfer Strand bleibt geschlossen: Die Testergebnisse werden laut Kreissprecherin Carina Leonhardt in der kommenden Woche erwartet. Das Hotel bleibt vorübergehend geschlossen. „Wir haben in diesem Fall vorsichtig, umsichtig und schnell reagiert. Als Vorsichtsmaßnahme haben wir die Schließung des Hotels angeordnet, um eine weitere Ausbreitung zu hemmen“, sagte Landrat Reinhard Sager (CDU) am Sonnabend vor Ort. Wo sich die Hotel-Mitarbeiter infiziert haben, ist unklar. „Wir haben die Hygienekonzepte sehr streng umgesetzt. Die Infektionskette lässt sich nicht zurückverfolgen“, sagte Hotel-Eigentümerin Alexandra von Oven-Batsch gegenüber den „ Lübecker Nachrichten “. Auf Bewertungsportalen im Internet sei die strenge Handhabung der Corona-Sicherheits-Maßnahmen sogar kritisiert worden. Beispielsweise habe es bis heute kein klassisches Frühstücksbuffet gegeben. „Nun bin ich froh, dass wir so streng waren“, sagte die Hotel-Chefin. Jahr ist für die Hotellerie eine Herausforderung: Wie lange das Seeschlösschen geschlossen bleiben muss, ist derzeit unklar. Die Hotel-Chefin ist trotz allem aber zuversichtlich: „Dieses Jahr hat so viele Katastrophen bereitgehalten, da schaffen wir das auch noch.“ Für die Gäste sei das Geschehen aber natürlich „ein harter Schlag“ gewesen. „Wir sind ja mitten in der Ferienzeit.“ Auch für das Hotel bedeute die Schließung herbe finanzielle Einbußen. „Klar ist das wirtschaftlich schwierig. Aber das ganze Jahr ist für die Hotellerie eine Herausforderung“, so von Oven-Batsch. Hotel-Gästen wurden freiwillige Corona-Tests angeboten: Den rund 200 Gästen – sie hatten nach ersten Informationen zufolge keinen direkten Kontakt mit den Infizierten – seien freiwillige Tests angeboten worden. Sie sollen zu Hause jedoch auf etwaig auftretende Symptome achten. Nach den bisherigen Ermittlungen des Gesundheitsamtes sind sie als Kontaktpersonen der Kategorie 2 eingestuft worden. Mehr Nachrichten aus Ostholstein lesen Sie hier. Von Maike Wegner