2250 Euro Strafe Mann verstößt gegen Annäherungsverbot

Der Mann hatte die Mutter der Geschädigten geheiratet, die fünf Töchter mit in die Ehe einbrachte. Die Ehefrau verstarb 2002 an Krebs. Die Stieftochter verließ irgendwann den Haushalt. Danach ging das persönliche Verhältnis der beiden in die Brüche. Warum, blieb in der Gerichtsverhandlung unklar. Fest steht, dass der Mann und seine Stieftochter sich vor einigen Jahren vor einem Zivilgericht einigten, dass er sich ihr nicht nähern darf. Vorbeifahrt in der Verbotszone: Dazu ist das nach Aussage des 33-jährigen Opfers aber immer wieder gekommen. Ein Vorfall ereignete sich im Februar 2019, als die Frau sich auf einem Grundstück um ihre Pferde kümmerte. Ihr Stiefvater fuhr in diesem Moment im Auto vorbei, obwohl das Anwesen ausdrücklich in dem gerichtlichen Vergleich als Verbotszone für den Mann erwähnt wird. Das hätte er nicht tun dürfen. Der Schwiegervater und der Ehemann der Frau sagten aus, den Angeklagten an diesem Tag in Richtung des Grundstücks fahren zu sehen. Und es gibt in diesem kleinen Ort nur diese eine Straße ohne Abzweigungen. Ein weiterer Hinweis darauf, dass es so geschehen ist. Angeklagter leugnet, dort gewesen zu sein: Der Angeklagte selbst will an diesem Tag eine gute halbe Autostunde entfernt gewesen sein. Auf dem Grundstück seiner Lebenspartnerin habe er Unterholz gerodet, sagte er aus. „Ich habe das Grundstück den ganzen Tag nicht verlassen.“ Seine Stieftochter lüge. „Sie hat früher alle gegen mich aufgehetzt, damit ich straffällig werde.“ Sie wolle ihn einfach eingesperrt sehen. Das sei Rache dafür, dass er die Polizei verständigt habe, wie schlecht sie ihre Pferde halte. Auch habe er den Schwiegervater einmal angezeigt, weil der Fäkalien aus einer großen Klärgrube auf Felder verstreut habe. Er gab allerdings zu, immer wieder zu einem Hofcafé zu fahren, das in dem Ort liegt, in dem die Stieftochter lebt. Verteidiger: Straße gar nicht einsehbar: Der Verteidiger des Angeklagten versuchte, den Vorwurf mit Hinweis auf die Örtlichkeit zu entkräften. Er zeigte Bilder des Grundstückes, auf dem ein Sichtschutzzaun und Gestrüpp zu sehen waren. Von dort könne man gar nicht die Straße einsehen und Autos erkennen, so seine Argumentation. Verteidiger prüft Berufung: Beim Richter fand er damit kein Gehör. „Die Vorbeifahrt hat aus meiner Sicht stattgefunden“, urteilte er. Die Strafe: 45 Tagessätze zu je 50 Euro. Ihm erschließe sich nicht, warum der Rentner immer wieder in dem Ort auftauche. „Meiden sie die Ortschaft. Sie wohnen dort nicht. Sie arbeiten dort nicht“, appellierte er an den Mann, der das Urteil mit Kopfschütteln und Unverständnis aufnahm. „Unglaublich“, kommentierte er. Sein Verteidiger prüft, ob er dagegen in Berufung gehen will. Mehr aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.

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