Abitur zur Corona-Zeit:Schulen machen Zeugnisfeiern möglich

Er ist für die meisten Schüler der wichtigste Moment der Schulzeit: der Abiball. Jahrelanges Büffeln hat ein Ende und das will gefeiert werden. Diese Party fällt inmitten der Corona-Krise allerdings aus. Die Mitglieder des Abiball-Komitees vom Gymnasium Plön hatten bereits vor Monaten angefangen, sich um eine Ball-Location zu kümmern und dafür Geld zu sammeln. "Für die Abiturienten ist es wirklich bitter, dass die lange Schulzeit nun so abrupt endet und all die schönen Dinge am Ende, wie der Ball und die Abschlussfahrt, so wie sie geplant waren, ausfallen", sagt Oberstufenleiterin Dorothe Christiansen. "Da entsteht sonst ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl." Abiball Plön: Alle Verträge aufgelöst: Für die 61 Plöner Abiturienten fällt die große Party nun aus. "Aufgrund der Corona-Krise und den nötigen Sicherheitsbestimmungen wird es unserem Jahrgang nicht möglich sein, den Abiball am 20. Juni zu veranstalten. Alle Verträge wurden aufgelöst", sagt das Abiballkomitee des Abschlussjahrgangs. Ob der Ball nachgeholt oder das bereits gewonnene und gesammelte Geld anderweitig investiert werde, stehe noch nicht fest, da diese Entscheidung den ganzen Jahrgang betreffe und eine Entscheidung unter den gegebenen Umständen schwer zu treffen sei. "Zumal man auch den Zeitpunkt nicht kennt, ab dem eine solche Veranstaltung wieder gefahrlos durchzuführen ist." Lesen Sie auch: Schlossgymnasium - neues Fachgebäude begeistert die Schüler Zumindest die Zeugnisse sollen den Schülern feierlich überreicht werden. Ursprünglich war die offizielle Zeugnisausgabe für den Abiturjahrgang am 19. Juni in der Nikolaikirche geplant. Mit festlichen Reden und hinterher einem Glas Sekt oder Orangensaft draußen auf dem Marktplatz. "Nun sind wir am überlegen, ob in der Kirche sonst auch eine Zeugnisvergabe klassenweise möglich ist oder ob wir die Zeugnisse besser in der Schul-Aula überreichen wollen", sagt Christiansen. Dazu müsse aber erst noch die Aula ausgemessen und genau geguckt werden, wie die Leute mit genügend Abstand zusammengebracht werden können. "Zumindest wäre es schön, wenn die Eltern der Abiturienten dabei sein können. Es soll auf jeden Fall einen schönen Abschluss geben", sagt Christiansen. Gymnasium Preetz vergibt Abi-Zeugnisse in der Aula: Auch das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Preetz will eine offizielle Zeugnisübergabe möglich machen. Am 19. Juni wird sich die Schul-Aula allerdings nicht mit allen Abiturienten gleichzeitig füllen, sondern vier Mal - klassenweise. "In unsere Aula passen normalerweise über 400 Personen, aber da wir dieses Jahr darauf achten, maximal 50 Personen gleichzeitig zusammenzubringen, wird die Zeugnisvergabe über den Tag verteilt stattfinden", sagt Oberstufenleiter Klaus Manz. Weil die meisten Klassen aus mehr als 20 Schülern bestehen, können die Abiturienten nicht wie sonst alle ihre Liebsten zu der Entlassungsfeier mitbringen. "Würde jeder zwei Elternteile mitnehmen, wären wir schon über der zulässigen Anzahl von 50 Personen. Manche können daher nur eine Person mitbringen. Das klären die Schülerinnen und Schüler aber sehr gut untereinander." Die Stimmung unter den 65 Abiturienten fasst Manz als erstaunlich gut auf. "Viele sind natürlich traurig, dass sie den Abiball jetzt nicht feiern können, aber bedenkt man die Umstände, ist das Abitur doch sehr problemlos abgelaufen." Das sei auch der Organisation des Kollegiums zu verdanken. Gymnasium Lütjenburg will den Abiball nachholen: 6000 Euro hatten die Lütjenburger Abiturienten schon in ihrer Ball-Kasse. Dafür haben sie beim Schulmusical und bei Chor-Auftritten Kuchen verkauft, eine Tombola auf dem Lütjenburger Stadtfest veranstaltet und Erlöse aus dem Projekt "Schülerfirma" investiert. Alles für die große Sause, die nun nicht stattfinden kann. "Wir wollten den Ball auf Gut Helmsdorf ausrichten", sagt Cederic Aßmann (19), Schüler des Abiturjahrgangs. Nun soll er verschoben werden. Lesen Sie auch: So lief das Corona-Abi mit Einlasskontrollen in Lütjenburg "Wir müssen das dieses Jahr einfach so nehmen, wie es ist. Unseren Ball wollen wir aber auf jeden Fall nachholen. Wann das möglich sein wird, wissen wir noch nicht. Aber die Betreiber der Location sind sehr kulant und wir bleiben mit ihnen in Kontakt, um auszuloten, wann es klappen könnte." Ob zu dem Nachholtermin dann noch alle Mitschüler dabei sein können oder einige bereits weiter weg mit dem Studium beginnen oder eine Reise machen werden, ist unklar. "Aber ich denke, wir freuen uns alle darauf und können die Abschluss-Stimmung dann sicher wieder hoch leben lassen", sagt Cederic Aßmann. Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? 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Gesundheit geht natürlich vor", sagt Oberstufenleiter Bastian Manthei. Für ihn sei es dennoch tragisch, dass die Schülerinnen und Schüler ihren Abschluss nicht so feiern können, wie geplant. Mehr Nachrichten aus dem Kreis Plön lesen Sie hier. Lesen Sie auch: Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Dänemark öffnet Grenze: Staus bereits am frühen Morgen Urlaub in SH: Jugendherbergen füllen sich langsam wieder Digitalisierung an Kieler Schulen: Treutel verspricht Geräte für alle Corona-Maßnahme: Patient an der Notaufnahme in Eckernförde abgewiesen Kiel bekommt ein Autokino: Ab Mittwoch im Auto auf die "Kulturwiese" KN-Bühne live vor Publikum: Texte, Töne und bewegter Dank Neue Regeln für Heime: Endlich wieder mehr Nähe zu den Angehörigen Corona-Frage: Dürfen Restaurants Gutscheine ablehnen? 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