Brand an Gemeinschaftsschule Probstei: Deshalb war das Löschwasser in Schönberg knapp

Nach dem Einsatz beim Großbrand an der Gesamtschule Probstei in Schönberg am vergangenen Sonntag sieht die Feuerwehr Optimierungsbedarf in der Löschwasserversorgung auf dem Schulgelände. Auch enge Feuerwehrzufahrten und die Brandmeldeanlage macht Jörg Matthies, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Schönberg, zum Thema. Für die Löscharbeiten, die zunächst am Boden durchgeführt worden seien, hätten anfangs zwei Hydranten – einer im Friedhofsweg und einer im Fuchsberg – ausgereicht, berichtet Matthies. Kritisch sei die Wasserversorgung beim späteren Löschen mit Drehleitern gewesen. Wasserdruck im Leitungsnetz war zu gering: „Das Netz war nicht stabil“, sagt Schönbergs Wehrführer und Einsatzleiter beim Brand an der Gemeinschaftsschule. Für eine Drehleiter müssten pro Minute etwa 800 bis 1200 Liter Wasser fließen, erklärt er. Im Einsatz habe sich jedoch herausgestellt, dass der Wasserdruck im Hydranten-Netz kritisch gering sei, um effektiv Löschen zu können. Lesen Sie auch: Polizei ermittelt - Zwei Feuer in Gemeinschaftsschule Der Grund liege darin, dass man vor Ort eine Stichleitung habe statt der mittlerweile in neuen Baugebieten angelegten Ringleitungen. Vereinfacht beschreibt Matthies den Unterschied so, dass das Wasser bei einer Stichleitung an nur einer Stelle ins Leitungssystem eingespeist wird, bei einer Ringleitung kommt das Wasser von zwei Seiten. Bis zu 400 Meter Schläuche für Einzelleitungen verlegt : Weil für die erste Drehleiter der Hydrant im Eekenring nicht ausgereicht habe, habe man zusätzlich den Löschwasserteich an der Strandstraße anzapfen müssen. Für die zweite Drehleiter habe man einen Hydranten in der Strandstraße in Anspruch genommen; dieser eine habe dann ausgereicht, weil es sich um ein anderes Einspeisungsgebiet gehandelt habe. Lesen Sie auch: Hängt die aufgesprengte Tür mit dem Brand zusammen? Zwar habe man mit sieben Feuerwehren genügend Schlauchmaterial für die langen Wasserwege gehabt, aber „es kostet wertvolle Zeit, die Schläuche zu verlegen“, so Matthies. Bis zu 400 Meter Schläuche habe man für einzelne Leitungen legen müssen. Sicherheit der Kinder trotz Kritik gewährleistet: Wehrführer Matthies betont, dass die Sicherheit der Kinder in der Schule trotz seiner Verbesserungsvorschläge gewährleistet ist: “Die brandschutztechnischen Auflagen werden erfüllt und regelmäßig überprüft." Durch eine größere Brandlage wie der jetzigen würden sich jedoch höhere Ansprüche ergeben, denen man künftig besser gerecht werden könne. Seiner Meinung nach sei es auf dem Schulgelände sinnvoll, über den Standard des Landesbaurechts hinauszugehen. Früherkennung von Bränden verbesserungsfähig: Eine Verbesserungsmöglichkeit sehe er zudem darin, die Brandmeldeanlage der Schule beispielsweise mit der Rettungsleitstelle in Kiel zu verbinden, damit Brände frühzeitig erkannt und Schäden gering gehalten werden könnten. Lesen Sie auch: Sieben Klassenräume nach Brand an GSP zerstört Als weiteren Punkt führt Matthies enge Feuerwehrzufahrten an: „Es wäre wünschenswert, wenn die Bewegungsflächen für Feuerwehrfahrzeuge überprüft werden.“ Enger Austausch mit Gemeinde und Schulverband: Die Schönberger Feuerwehr steht bereits in engem Austausch mit der Gemeinde Schönberg und dem Schulverband, und die Anregungen wurden nach Angaben von Matthies positiv aufgenommen. „Wir nehmen die Anregungen ernst und sind offen für Verbesserungen“, sagt Schulverbandsvorsteher Lutz Schlünsen. Das Thema Wasserversorgung habe der Schulverband wegen des Sporthallen-Neubaus auch bereits im Blick.