Coronavirus im Kreis Plön: Vorsorge für den Ernstfall

Feuerwehr: „Wir haben das Feuerwehrhaus für den Publikumsverkehr gesperrt“, berichtet Wehrführer Manfred Wenselowski aus Preetz. Und wenn man zu Einsätzen ausrücke, müssten sich alle Aktiven, die im Feuerwehrhaus zurückblieben, in eine Liste eintragen und wieder nach Hause fahren. Die Einsatzkräfte in den Fahrzeugen würden sowieso namentlich erfasst. Sobald man an Menschen herantrete, zum Beispiel bei einer Tragehilfe für den Rettungsdienst oder bei Unfällen, sollte auf Mund- und Augenschutz sowie Infektionshandschuhe geachtet werden, hat Wenselowski als Dienstanordnung herausgegeben. „Allerdings haben wir nur noch Restbestände und bekommen zurzeit auch keinen Nachschub zum Beispiel für besondere Atemschutzmasken. Kaufen kann man nichts mehr – oder nur zu horrenden Preisen.“ Der Kreisfeuerwehrverband hat ebenfalls entsprechende Empfehlungen an alle Wehren herausgegeben. „Die Führungskräfte und die Funktionsträger sollen – wenn möglich – getrennt werden, was bei den kleineren Wehren natürlich etwas schwierig ist“, berichtet Kreiswehrführer Manfred Stender. Außerdem solle bei Einsätzen nur die notwendige Zahl von Aktiven eingesetzt werden. Zurzeit sei die Einsatzlage sehr ruhig. „Offenbar sind die Bürger sehr umsichtig im Verkehr“, meint Stender. Bei der Unterstützung des Rettungsdienstes sei eine Schutzausrüstung erforderlich, betont auch er. Um das zu gewährleisten, seien in den Ämtern bestimmte Wehren benannt worden, die im Ernstfall angefordert würden. „Da haben die Amtswehrführer gut gearbeitet“, sagt Stender. Der Führungsstab sei für größere Einsätze gut vorbereitet. In der Kreisfeuerwehrzentrale in Preetz werde der persönliche Kontakt auf ein Minimum reduziert. Das Gebäude sei für den Publikumsverkehr gesperrt, berichtet Svante Lamprecht von der Geschäftsstelle des Kreisfeuerwehrverbands. „Die Feuerwehren stellen ihre Fahrzeuge draußen zur Geräteüberprüfung ab und wir holen sie rein – so gibt es keinen direkten Kontakt zu den Kameraden.“ Newsletter der Kieler Nachrichten Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. Technisches Hilfswerk: „Wir haben den Ausbildungsdienst ausgesetzt, um nicht Gefahr zu laufen, dass alle gleichzeitig in Quarantäne geschickt werden“, berichtet Björn Martinen als Sprecher des THW-Ortsverbands Preetz. „Wir sind einsatzbereit“, betont er. Klärwerk: Um den Anlagen- und Kanalbetrieb für das Klärwerk Preetz zu gewährleisten, sind die Mitarbeiter des Abwasserzweckverbands in zwei Fünfer-Teams aufgeteilt worden, die im wöchentlichen Wechsel arbeiten. Die Gruppe im sogenannten Passivmodus übernimmt die Rufbereitschaft für Notfälle in der Nacht oder am Wochenende. Bei einem Verdachtsfall geht das komplette Team in Quarantäne, dann kann die andere Arbeitsgruppe mit dem entsprechenden technischen Know-how die Arbeit übernehmen. Mitarbeiter, die mindestens 60 Jahre alt sind oder aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation in die Risikogruppe fallen, werden freigestellt. Auch im Kommunalbetrieb Preetz sind zwei Gruppen gebildet worden, die allerdings parallel arbeiten, um Straßenreinigung und die Leerung von Mülleimern zu garantieren. Polizei: Die Polizeibeamten im Kreis Plön haben eine Standardausstattung in allen Dienstfahrzeugen mit einem sogenannten Infekt-Set, zu dem Einweghandschuhe, Masken und Desinfektionsmittel gehören. „Außerdem haben wir mehrere Hundert Masken als Reserve in der Fläche und legen gerade eine weitere landeszentrale Reserve an Masken und Schutzbrillen an“, teilt Polizeisprecher Oliver Pohl mit. Unter gewissen Umständen könne die kurzfristige Schließung einer Dienststelle erforderlich sein, wenn beispielsweise infizierte oder infektionsverdächtige Menschen dort waren. In diesen Fällen prüfe die Polizei gemeinsam mit der Gesundheitsbehörde Maßnahmen wie eine Desinfektion und öffne die Dienststelle anschließend wieder. „Die Einsatzbereitschaft der Polizei ist dadurch nicht beeinträchtigt. Für Notrufe stehen immer die 110 und die notwendigen Streifenwagenbesatzungen zur Verfügung“, betont Pohl. Der Publikumsverkehr werde auf das unbedingt erforderliche Maß beschränkt. Die Polizei bittet die Bürger, nur in dringenden Fällen persönlich zu erscheinen und für die Erstattung von Anzeigen die Online-Wache der Landespolizei zu nutzen. Um unnötige Infektionsrisiken auszuschließen, habe die Landespolizei entschieden, die laufenden Schülerpraktika zu beenden und zunächst keine neuen anzubieten. Außerdem würden zunächst bis zum Beginn der Osterferien schulische Präventionsveranstaltungen abgesagt. „Wir haben auch den Aus- und Fortbildungsbetrieb beendet, um mögliche innerdienstliche Infektionswege zu kappen.“ Corona in Schleswig-Holstein: Das müssen Sie wissen Coronavirus: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Covid-19: Wer in Schleswig-Holstein getestet wird Kiel richtet neues Bürgertelefon ein Erste Händler teilen Toilettenpapier zu Kieler Woche 2020: Wie entscheidet die Stadt Keine Veranstaltungen, Zugangsbeschränkungen, kein Kino, uvm.: Das sieht der Erlass der Landesregierung vor Schleswig-Holstein: Landtag rüstet sich für die Corona-Krise Corona-Krise: Die Regierungserklärung von Daniel Günther im Wortlaut Ämter und Behörden beschränken Zutritt für Besucher: Das müssen Sie wissen Coronavirus: Das ändert sich alles bei der Landespolizei Einkaufen in Zeiten von Corona: Plexiglas, Abstand halten, Lieferservice Kiel: Jetzt 20 bestätigte Infektionen Kammer sucht zusätzliche Ärzte Flensburger Werft unterbricht Produktion Corona in Schleswig-Holstein: So ist die Lage in den Firmen Wie geht es den ersten Covid-19-Patienten aus Schleswig-Holstein? 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