Denkmal in Grebin: Der Schafstall ist der letzte seiner Art

Es gehört zur alten Försterei Schönweide, die ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Wilfried Reher und sein Sohn kauften vor 16 Jahren das Grundstück und sanierten Stück für Stück das Forsthaus, wo sie heute leben. Der Schafstall stand zunächst hintenan. Wilfried Reher liebt die alte Reetdachkonstruktion mit ihrem Charme, aber eine fachgerechte Sanierung ist teuer. Auf 106.000 Euro sind die Kosten für die Sanierung veranschlagt. Dank der großzügigen finanziellen Förderung des Landesamtes für Denkmalpflege legte er los. Baum stürzte auf den Stall und zerschlug Balken: Es war auch Zeit. 2013 ließ Reher das Reetdach noch einmal flicken. Das half nicht lange. Es regnete die letzten Jahre schon durch den Dachfirst. Viele Dachsparren und die Schwellenballen, die die Konstruktion tragen, waren morsch oder gebrochen. Ein Baum stürzte zuletzt bei einem Sturm in die Dachkonstruktion. Reher traute sich deswegen nicht mehr in den Stall. Zu gefährlich sahen die Brüche und Lücken im Holz aus. Sozusagen Schwebebalken. Lesen sie auch: Denkmalgeschütztes Schloss Rantzau steht zum Verkauf In Absprache mit dem Denkmalschutz reparieren die Zimmerei Steen als Helmstorf und der Reetdachdecker Schröder aus Schönkirchen in den nächsten vier, fünf Wochen den Schafstall. Dann reicht das Reetdach wieder bis knapp über den Boden, lässt aber einen Spalt zum Innenraum frei. Die Strategie bei der Sanierung dabei beschreibt Zimmermann Steffen Grunenberg. „So wenig wie möglich, so viel wie nötig in die vorhandene Bausubstanz eingreifen.“ Das verlangt der Denkmalschutz. Die Schwellenbalken, auf denen die Konstruktion ruht, müssen allerdings alle ersetzt werden. Der kleine Steinwall, auf dem die Schwellenbalken stehen, wird wieder aufgeschichtet. Die Tür, die noch aus den Ursprüngen stammt, erhält neue Bretter. Ein "Highlight" für die Kreisdenkmalpflegerin: Kreisdenkmalpflegerin Silke Hunzinger ist begeistert. „Das ist eine ganz tolle Entwicklung am Forsthaus.“ Der Zustand des Schafstalls sei nicht gut gewesen. Die Sanierung sei für sie das „absolute Highlight“ in den letzten 25 Jahren. Unterkunft für Soldaten und Pferde von Flüchtlingen: Der frühere Grebiner Bürgermeister Hans-Werner Sohn wurde 1940 im alten Forsthaus geboren. Schon zu seiner Zeit wusste niemand mehr, wann das letzte Schaf dort untergebracht war. Sohn erinnert sich an das Kriegsende, als deutsche Soldaten dort unterkrochen. Später, als Kriegsgefangene, blieben sie dort. Als sie in ihre Heimat zurückkehrten, fanden sich im Reet Waffen, die die Soldaten versteckt hatten. Flüchtlinge stellten im Stall ihre Pferde unter. Der Familie Sohn diente er als Lager, für Holz, Stroh und Heu. Wilfried Reher denkt an eine andere Nutzung. Wenn alles fertig ist, möchte er im Schafstall eine Werkstatt für sich und seinen Sohn einrichten. Und im Winter Gartenmöbel streichen. Mehr Nachrichten aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.