"Kamera läuft" für die Tischrebellen

In Preetz entsteht an fünf Drehtagen der weihnachtliche Kurzfilm „Tischrebellen“. Dabei geht es um einen Vater mit seinem zehnjährigen Sohn Pepsi und der 14-jährigen Tochter Monja, die zu Weihnachten Besuch von der Oma bekommen. Die allerdings ist penibel, ihr ist alles nicht ordentlich genug. Die Kinder schmieden deshalb einen Plan, um die Großmutter zu vergraulen. Doch die hat längst ihren eigenen Plan. Drei Filmemacher produzieren gemeinsam : „Das Ende wird noch nicht verraten“, sagt Oliver Ott und schmunzelt. Er hat sich für das Projekt mit zwei weiteren Filmemachern als Produzententeam zusammengeschlossen. Während Ott als Produktionsleiter am Set arbeitet, haben Johann Schultz und Merlin Slamanig die Regie für den rund 20-minütigen Streifen übernommen, der von der Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein gefördert und von einem 22-köpfigen jungen Team umgesetzt wird. Entdeckt hatten sie den Stoff beim Drehbuchpreis in Schleswig-Holstein. Dort werden die fünf besten Drehbücher prämiert und von Schauspielern vorgelesen. Das Stück „Tischrebellen“ – geschrieben von dem jungen Geschwisterpaar Luka und Linn Peltzer – hatte den Publikumspreis gewonnen und war von Barbara Krabbe vorgetragen worden. Ott war so begeistert, dass er das Drehbuch auch gleich mit der Schauspielerin umsetzen wollte, die aus Fernsehfilmen wie Tatort oder Krimi-Serien sowie von Theaterbühnen bekannt ist und für den Film „Der goldene Handschuh“ 2019 mit dem deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet wurde. Allerdings hatten auch Johann Schultz und Merlin Slamanig Interesse – und so schlossen sie sich zusammen. Beim Casting wurden die beiden jungen Darsteller Anton Kubbutat und Greta Kaune aus Kiel entdeckt. Den Familienvater spielt Andreas Elsholz, der seine Karriere bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ begann. Darsteller wachsen schon zu Familie zusammen: „Wir sind sehr glücklich, diese Darsteller gefunden zu haben“, meint Schultz. „Sie sollen eine Familie spielen und sind tatsächlich zu einer Familie zusammengewachsen.“ Es sei ein schleswig-holsteinischer Film, er werde im Norden geschnitten und auch der Filmkomponist komme aus Kiel, erzählt Ott. Das Haus in Preetz hatten sie über das Internet entdeckt. Ein Glücksfall, meint Ott. Denn bei den Vermietern Thomas Wick und Petra Weydmann von der Alten Musikschule konnten auch gleich zwei Appartements für die Schauspieler und im Coworking-Space ein Büro für den Produktionsleiter gebucht werden. „Das war genau die Kombination, die wir uns vorgestellt haben“, meint Wick. So hole man Menschen nach Preetz, die sonst nicht den Weg in die Kleinstadt gefunden hätten. Dreharbeiten für den Kurzfilm in der Küche: In der großen Küche des Ferienhauses herrscht geschäftiges Treiben. Die beiden Regisseure erteilen letzte Anweisungen für die nächste Einstellung. Dann fällt die Klappe für die Szene, in der sich Pepsi unter den Tisch verkrochen hat, während die Oma mit grünen Haaren hereinkommt. Die einzelnen Szenen haben sie genau durchgetaktet. Denn Kinder dürfen nur drei Stunden am Tag drehen. Eine besondere Herausforderung, genau wie die Einhaltung der Hygieneregeln am Set wegen der Corona-Pandemie, meint Ott. Jeder Schauspieler musste sich vorher testen lassen. Der Film soll hauptsächlich auf Kurzfilmfestivals gezeigt werden. „Wir haben ihn bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck und beim Kurzfilm-Festival in Hamburg eingereicht“, berichtet Ott. Außerdem soll er mit deutschen Untertiteln versehen und international vorgeführt werden. Thomas Wick hat bereits mit dem örtlichen Kinobesitzer gesprochen, um „Tischrebellen“ im Rahmen eines Kurzfilmabends auch dort präsentieren zu können, wo er entstanden ist – in Preetz. Weitere Nachrichten aus Preetz lesen Sie hier.

Dreharbeiten in Preetz - "Kamera läuft" für die Tischrebellen