Elterninitiative gibt auf: Johanniter übernehmen Kita in Schönböken

Rückwirkend zum 1. Januar übernahm die Johanniter-Unfall-Hilfe die Trägerschaft für den kleinen Kindergarten im Ruhwinkeler Ortsteil Schönböken. Für die Drei- bis Sechsjährigen und ihren Eltern ändert sich grundsätzlich nichts: Birgit Husmann, seit 20 Jahren Leiterin der Einrichtung, wird ebenso weiter beschäftigt wie ihre Mitarbeiterinnen Sylvia Bolt und Claudia Diedrichkeit. Die täglichen Betreuungszeiten bis 13 Uhr sind vorerst weiter gültig – es sei denn, die Eltern wollen eine Ausweitung. Kindergarten wird Teil der Johanniter Kita-Familie: „Aktuell bleibt es bei den Zeiten, aber wir werden ein Mal im Jahr eine Umfrage bei den Eltern starten“, erklärte Bente Rohla, Kita-Fachbereichsleiterin bei den Johannitern. Der neue Kita-Träger betreibt bereits die Kita „Kito“ in Wankendorf und übernahm im vergangenen Jahr den Kindergarten Nettelsee. „Schönböken passt gut in unsere Kita-Familie, so entsteht ein Netzwerk mit Absprachen und gegenseitigen Hilfestellungen“, sagte Rohla. Der Elternverein ist froh, dass sich zukünftig die Johanniter mit Verordnungen, Regelungen und auch dem neuen Kita-Gesetz auseinandersetzen. Bis ins Jahr 2019 agierte Carne Harder als Vereinsvorsitzende, zur Wiederwahl trat sie nicht mehr an, engagiert sich aber weiter im Vorstand als Pressewartin. Ein Jahr lang fand sich niemand für den Vorsitz. Für Carne Harder liegen die Gründe auf der Hand. „Man muss sich in Versicherungen und DIN-Normen einarbeiten, die Datenschutzverordnung beachten, mit dem Kreis und dem Amt kommunizieren und vieles mehr. Und die Anforderungen wachsen, das können wir ehrenamtlich gar nicht mehr leisten“, erklärte die frühere Vereinschefin. Vorsitzende begleitete Übergang zum neuen Träger: Mit Elisabeth Schäfer übernahm im August 2020 doch noch ein Vereinsmitglied den Vereinsvorsitz. Die 71-Jährige machte aber klar, dass sie nur den Übergang der Trägerschaft begleiten wird. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer toll mit der Gemeinde und dem Amt Bokhorst-Wankendorf zusammengearbeitet, aber wir können diese Arbeit nicht mehr leisten. Dafür muss man mehrere Stunden am Tag investieren, das ist heutzutage nicht möglich, wo auch die Mütter berufstätig sind und sich zusätzlich noch um die Kinder und Familie kümmern“, betonte Elisabeth Schäfer. Kita-Leiterin Birgit Husmann: Alles hat seine Zeit: Birgit Husmann hatte früher bei jedem Vorstandswechsel zusätzlich viel zu tun, um die „Neuen“ in die Materie einzuarbeiten. Ein Stück weit ist die 53-jährige Heilpädagogin froh, dass mit dem Trägerwechsel die Organisation in hauptamtlichen Händen liegt. „Alles hat eben seine Zeit“, sagte die Kita-Leiterin, die aktuell im Lockdown die Notbetreuung mit vier Kindern organisiert. Die 1993 gestartete Elterninitiative erhielt für den Kindergarten einen Anbau am Feuerwehrgerätehaus, dem später ein weiterer Anbau mit einem großzügig dimensioniertem Bewegungsraum folgte. Damit haben die 20 Steppkes zwei Räume mit jeder Menge Platz zur Verfügung. Zusätzlich gibt es ein großes Außengelände mit Sandkiste und Spielgeräten. Lesen Sie auch: Projekt "Wellcome": Hilfe im neuen Alltag mit dem Baby Die Kinder kommen längst nicht mehr nur aus Schönböken, erläutert Birgit Husmann. „Wir haben auch Jungen und Mädchen aus den umliegenden Gemeinden, und regelmäßig kommen Anfragen aus Bornhöved.“