Auslöser des vor zwei Jahren eingeleiteten Bauleitplanverfahrens ist eine notwendige Änderung des Flächennutzungsplans, der das gesamte Areal als Sondergebiet Gaststätte ausweise. „Das ist nicht mehr so ganz zutreffend“, stellte Zamzow mit Blick auf Tennisplätze, Beachvolleyballfeld, Minigolfanlage, Badestelle und Wanderweg fest. Um dieser Situation gerecht die angestrebte städtebauliche Weiterentwicklung zu einer wasserbezogenen und touristischen Nutzung zu sichern, sollte ein Sondergebiet Hotel und Tourismus definiert werden, betonte Zamzow. Mit diesem Planungsinstrument könnte die Stadt die rechtlichen Voraussetzungen für einen Hotelneubau schaffen und gleichzeitig zahlreiche Rahmenbedingungen vorgeben.
Mindestabstände an der Fegetasche müssen eingehalten werden
Als Standort für das Gebäude komme aufgrund rechtlicher Bestimmungen wie der Mindestabstand zum See sowie zu Wasser- und Naturschutzgebieten eigentlich nur der rückwärtige Bereich der Liegewiese direkt am Steilhang zu der alten B 76-Trasse in Frage, erklärte Zamzow. Dieser Baukörper könnte dann mittels eines überdachten Übergangs mit dem bereits bestehenden, aber noch zu sanierenden Strandhaus oder einem Ersatzbauwerk für ein öffentliches Hotel-Restaurant verbunden werden, regte Zamzow an. Für den eigentlichen Hotelkomplex veranschlagte sie eine Grundfläche von rund 70 Meter Breite und zwölf Meter Tiefe. Pro Vollgeschoss könnten so etwa 22 Gästezimmer realisiert werden, wobei man das Erdgeschoss aufgrund der Hanglage nur eigentlich nur mit elf Zimmern kalkulieren könne. Je nach gewünschter Zimmer- und Bettenzahl müsse man das Gebäude dann aufstocken. Bei einer Übernachtungskapiztät von mindestens 100 Betten komme man so auf drei Etagen zuzüglich Dachgeschoss, so Zamzow.
Dieser Entwurf sei allerdings nur ein Gedankenspiel. „Es gibt viele Stellschrauben, an denen Sie drehen können, um die Planung zu verändern.“ Eine Möglichkeit sei beispielsweise die Erhöhung der Grundfläche, um die Geschosszahl zu reduzieren. Weitere Fragen, die der Ausschuss nun beantworten müsse, beträfen die Erschließung, die Wegeverbindung zum Restaurant und die Nutzungsrechte bestimmter Areale, erklärte die Planerin.
Es gab schon mal die Plöner Welle
Bernd Möller (SPD) wunderte sich angesichts des Vortrags, dass eine entscheidende Frage der Stellplatzproblematik nicht angesprochen worden sei. „Wo wollen Sie die ganzen Autos der vielen Touristen hinstellen?“, so Möller. Zugleich erinnerte er daran, dass der Bauausschuss „solche Planungen bereits diverse Male diskutiert“ habe. „Die Plöner Welle war so ein Objekt“, erinnerte er an ein Hotelanlagen-Konzept aus dem Jahr 2009. „Das hier ist absolut nichts Neues“, zeigte er sich etwas enttäuscht.
Bürgermeister Lars Winter (SPD) widersprach: „Manchmal verhindern die Erfahrungen aus der Vergangenheit das Denken für die Zukunft.“ Denn in diesem Fall handele es sich nicht um das Konzept eines Investors, sondern „eine erste Grundlagen-Planung“ die von den städtischen Gremien erarbeitet würde.
Detlef Erdmann (FWG) erklärte, dass man „auch die Tennisplätze wegdenken“ und „diese Fläche in das künftige Konzept einbinden“ könne, da die Verträge ausliefen und der Bestand nicht gesichert sei.
Sabine Kauf (Grüne) erklärte: „Die Höhe des Gebäudes ist erst einmal erschreckend.“ Gabriele Killig (FDP) würde es begrüßen, auch künftig noch von der Straße aus den See sehen zu können. Yorck Wegner (CDU) regte an, die vielfältigen Informationen sacken zu lassen und das Thema in den Fraktionen zu beraten. Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Stefan Kruppa (CDU) kündigte an, das Thema in der nächsten Sitzung am 26. Juni um 18.30 Uhr wieder auf die Tagesordnung nehmen zu wollen.
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