Feuer in Gemeinschaftsschule Probstei in Schönberg war Brandstiftung

Die Grundschule in Schönberg kann nach dem Brand in der Gemeinschaftsschule Probstei an diesem Mittwoch wieder mit dem Unterricht starten. Die Kriminalpolizei kommt indes mit ihren Ermittlungen voran: Die aufgesprengte Tür deutet auf Brandstiftung hin. Es gab jedoch zwei Feuer in der Nacht. Auf dem Schulgelände der Gemeinschaftsschule in Schönberg ist es in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag zu zwei verschiedenen Bränden gekommen, wie ein Sprecher der Polizeidirektion in Kiel mitteilt. An der Vordertür des Altgebäudes der ehemaligen Realschule, an der Sprengspuren sichtbar waren, ist laut Matthias Arends ein erstes Feuer gegen Mitternacht ausgebrochen. Dieses Feuer habe im Außenbereich der Schule gebrannt und habe sich nicht im Gebäude ausgebreitet, so der Polizeisprecher weiter. Hier gingen die Ermittler von Brandstiftung aus. Gemeinschaftsschule Probstei: Zweites Feuer an ganz anderer Stelle entfacht: Das zweite Feuer, das den großen Schaden im Schulgebäude verursacht habe, sei erst Stunden später, gegen fünf bis sechs Uhr morgens, an ganz anderer Stelle und innerhalb des Gebäudes entstanden. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen wir in diesem Fall von einem technischen Defekt aus“, so Arends. Lesen Sie auch: Hängt die aufgesprengte Tür mit dem Brand zusammen? Noch seien die Ermittlungen jedoch nicht abgeschlossen. Die Kripo Plön, ein Brandsachverständiger des Landeskriminalamts und Brandmittelspürhunde seien im Einsatz gewesen, um Spuren zu sichern. Diese würden aktuell untersucht und ausgewertet. „Wir ermitteln weiter in alle Richtungen.“ Gute Nachrichten für Schönbergs Grundschüler: Nachdem nach dem Brand der Schulcampus vorerst geschlossen blieb, gibt es nun gute Nachrichten von der Grundschule. Hier kann der Unterricht mit zwei Tagen Verzögerung an diesem Mittwoch wie geplant starten. Auch der Hort öffnet wieder. Wie berichtet hat das Institut für Schadensforschung Messungen in den Räumen des gesamten Schulzentrums durchgeführt, um gesundheitliche Beeinträchtigungen auszuschließen. Lesen Sie auch: Sieben Klassenräume sind zerstört „Wir hatten Glück, dass die Grundschule von dem Brand nicht betroffen war“, ist Schulleiter Sebastian Schettler erleichtert. „Wenn wir noch länger hätten schließen müssen, wäre das eine Katastrophe für die Eltern gewesen, die auf eine Notbetreuung für ihre Kinder angewiesen sind“, sagt er, froh, dass die Schule wieder anfangen kann. Grundschule ist auch nach dem Feuer gut vorbereitet: Auch nach dem Feuer auf dem Campus ist die Grundschule an den Salzwiesen gerüstet. Wenn die 330 Schüler und 27 Lehrkräfte wieder vor Ort gemeinsam lernen können, wird es eine Umstellung für alle. Auf diese Situation hat sich die Schule gut vorbereitet. „Alle wissen: der Präsenzunterricht findet wieder statt, das wird insgesamt positiv aufgenommen“, erklärte Schettler. Dennoch gibt es Ängste, Sorgen und Unsicherheiten – bei Lehrkräften ebenso wie bei den Schülern. Insbesondere mit dem Blick auf die Sozialkompetenz sei auch die Schulsozialarbeit mit einbezogen. „Wir sind mit den Eltern in engem Austausch und bitten sie um Rückmeldung, wenn Kinder besondere Probleme haben, zum Beispiel mit dem Tragen der Maske“, so der Schulleiter weiter. Konzentration auf Hauptfächer: Inhaltlich konzentriere man sich vor allem auf die Hauptfächer wie Deutsch und Mathematik. „Wir gucken, welche Defizite haben sich trotz des sehr gut durchgeführten Distanzlernens aufgebaut und bieten eine verstärkte Förderung im Lesen oder Rechnen an“, kündigte der Schulleiter an. So wolle man die eventuell aufgetretenen Lücken schließen. In den Pausen biete man kleine Lockerungen an der frischen Luft an. „Wir wollen versuchen, kleine Oasen zu schaffen“, meinte der Schulleiter. In der Frühstückspause dürfen die Schüler am Platz auch mal die Maske abnehmen, so Schettler weiter. Fahrplan bis Ostern : Auch an den Schutz der Lehrkräfte ist gedacht, unter anderem wird am Lehrertisch ein Plexiglas-Schild aufgestellt. Für das Lehrerzimmer gelte eine Ampelregelung, wenn die Ampel auf Rot steht, ist der Raum voll und darf nicht betreten werden. „Jeder sucht auch nach Möglichkeiten, sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen.“ Mit diesem „Fahrplan bis Ostern“ hoffe er, die Herausforderungen zu meistern. Und er sieht auch positive Seiten: „In den vergangenen Monaten haben sich mit dem Distanzunterricht bei Kindern und Lehrkräften Kompetenzen entwickelt, die wir auch künftig in den Regelunterricht integrieren werden“, sagte Schettler mit Blick auf die Digitalisierung.