Feuerwehr-Neubau Höhndorf: Grüner Dorfmittelpunkt bleibt erhalten

Neben der Bürgermeisterwahl ist auch die Finanzierung des Anbaus für die Feuerwehr Thema in der jüngsten Gemeindevertretung in Höhndorf gewesen. Nachdem die Kosten laut Angaben des ehemaligen Bürgermeisters Marco Eck im Juni noch schätzungsweise "im sechsstelligen Bereich" lagen, steht die Summe jetzt fest. 700.000 Euro plant die Gemeinde für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses inklusive des damit verbundenen Spielplatz-Umbaus am Schulkoppelweg ein. 116.000 Euro erhält sie als Fördermittel vom Land Schleswig-Holstein. Bleiben immer noch rund 600.000 Euro, die finanziert werden müssen. Verkauf von Gemeindeflächen: Vorschlag der WHG-Fraktion war, gemeindeeigene Flächen als Bauland zu verkaufen. Im Gespräch: eine Fläche am Sportplatz. "Es ist klar, dass man so einen Schritt nur einmal gehen kann", sagte Jan Stoltenberg (WHG). "Aber ich habe ein flaues Gefühl im Magen, eine so hohe Summe Fremdkapital aufzunehmen und das auf den Bürger umzulegen." Seiner Rechnung nach könne die Hälfte der aufzubringenden Summe mit dem Erlös von Grundstücksverkäufen gedeckt werden. "Es ist kein No-Go, in dieser besonderen Situation Ländereien zu verkaufen." Blick in andere Gemeinden: Mit Blick nach Wendtorf argumentierte er, dass dieses Vorgehen auch in anderen Gemeinden der Probstei durchaus üblich sei. Wendtorf hat ein Neubaugebiet im Kurpark auf den Weg gebracht, ebenfalls um die Investitionen zur Modernisierung der Feuerwehr zu finanzieren. Die Idee der WHG stieß nicht auf viel Gegenliebe, denn eine Bebauung auf der Gemeindefläche am Sportplatz würde bedeuten, 150 Bäume fällen zu müssen - laut stellvertretenden Bürgermeister Christian Kopreit (CDU) teilweise mit Durchmessern von bis zu 30 Zentimetern. Ersatzpflanzungen würden sich seiner Schätzung nach in einem Kostenrahmen von 50.000 bis zu mehr als 80.000 Euro bewegen. Ob sich das dann am Ende alles rechnet? Umwelt- und Naturschutz haben hohen Stellenwert: Davon abgesehen, dass Bürgermeister Helmut Wichelmann (CDU) keine Chance für eine Baugenehmigung am Sportplatz sieht, "könnte ich eine Bebauung dieser Flächen nicht mit meinem Gewissen vereinbaren", sagte er. Denn für ihn habe Umwelt- und Naturschutz einen hohen Stellenwert. Dazu sei die begrünte Fläche am Sportplatz ein "wunderbarer Grüngürtel", der den Platz zu einer "schönen Anlage" mache. Für eine Bebauung an einem Sportplatz wird es laut Wichelmanns Einschätzung keine Genehmigung geben, weil "das zu Konflikten führt, wenn Bälle über den Zaun fliegen und Anwohner von der Lautstärke genervt sind". Bürger in Höhndorf ärgert sich: Frank Danberg machte seinem Unmut als Bürger der Gemeinde Luft: "Wie kann es sein, dass Alternativen so spät dargestellt werden? Darüber hätte ich mich gerne vor einem Jahr unterhalten, als der Umbau der Feuerwehr geplant wurde." Eine Bebauung am Sportplatz hält er für falsch: "Die Flächen müssen erhalten bleiben, denn das ist unser Dorfmittelpunkt." Die Gemeindevertreter entschieden sich schließlich gegen einen Verkauf der Gemeindeflächen als Baugrundstücke. Es soll nun ein Kredit aufgenommen werden. Steuererhöhung nicht ausgeschlossen: Der Bürgermeister ist überzeugt, die Investition für die neue Feuerwehr mit einem günstigen Kredit stemmen zu können. Ein jährlicher Abtrag von etwa 24.000 Euro sei bei einem guten Angebot realistisch. "Es ist viel Geld", sagte er. "Aber der Neubau der Feuerwehr dient der Sicherheit der Bürger." Rücklagen in Höhe von 122.000 Euro würden ein kleines Polster bieten. Auch die Anhebung der Grundsteuer schließt der Bürgermeister nicht aus. "Da liegen weit unter dem Durchschnitt", sagt er. "In den nächsten zwei, drei Jahren werden wir aber wohl noch ohne eine Steuererhöhung auskommen." Mehr aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.