Freya-Frahm-Haus Laboe: Zwei Welten nähern sich an

Gleich zwei Ausstellungen sind im Freya-Frahm-Haus in Laboe zu sehen. Die Künstlerinnen Bianca Leidner und Dörte Junge stellen ihre Malereien gemeinsam aus unter dem Titel „Ganz nah – ganz fern“. 60 Werke mit den beiden Themen Afrika sowie Maritimes können Besucher bis zum 12. Juli bestaunen. Geöffnet ist täglich von 14 bis 18 Uhr. Nur am Dienstag, 30. Juni, schließt die Ausstellung bereits um 16 Uhr. Bianca Leidner betreibt seit zwei Jahren ein Atelier in ihrer Heimat Barsbek. Ihre Motive thematisieren hauptsächlich die Warmherzigkeit und Artenvielfalt Afrikas. Sie hat ein Patenkind in Ghana, das sie nach langer Brieffreundschaft auch schon besucht hat. „Seitdem bin ich so beeindruckt von der Natur und Kultur Afrikas und der Lebensfreude der Menschen“, sagt die 52-Jährige. Auf ihren Acrylbildern finden sich Elefanten, Löwen und Büffel wieder, aber auch Porträts von Frauen, Männern und ganzen Gruppen. Die Farben sind kräftig, erdige Töne dominieren. Die Bilder erzählen auch eine Geschichte, zum Beispiel die eines jungen Mannes. „Das ist John. Ihn habe ich am Strand kennengelernt, wo er Schlüsselanhänger verkauft hat“, berichtet Leidner. Einen Teil des Erlöses ihrer Bilder spendet sie an das Kinderhilfswerk Plan International. Beruflich war die 52-Jährige als Softwareentwicklerin tätig. Das Malen habe sie aber schon seit ihrer Kindheit begleitet, erzählt die Mutter zweier Kinder. Vor zehn Jahren habe sie das Malen wieder intensiviert und gibt nun selbst Kurse in ihrem Atelier. Strand, Wind, Wasser, Segel – das sind die Themen von Dörte Junge. Die Malerin aus Mönkeberg ist vom Wasser und vom Wechsel von Licht und Schatten immer wieder von neuem inspiriert, sagt sie. „Segel bedeuten für mich Freiheit, auch die der Gedanken – mal grau, aber überwiegend in bunten Farben.“ Das zeigt sich in ihren Acrylmalereien. Mal verwendet sie kräftige Farben, dann wieder schwache, sodass das Bild vernebelt wirkt. „Ich habe schon immer gerne gemalt“, erzählt die 74-jährige Rentnerin, die vor ihrem Ruhestand im Einzelhandel gearbeitet hat. Seit sie nicht mehr berufstätig ist, investiert sie viel Zeit in die Malerei. „Zu Hause im Wohnzimmer steht immer ein Bild auf der Staffelei, an dem ich arbeite.“ Ihre Bilder sind mal düster, mal ganz hell, zeigen einen Sonnenuntergang oder einen regnerischen Tag. Neben klaren Konturen sind auch abstrakte Werke dabei. Es ist schon die zweite gemeinsame Ausstellung der beiden Frauen. So unterschiedlich ihre Werke auch sind, unter dem Titel „Ganz – nah, ganz fern“ harmonieren sie und „passen trotzdem gut zusammen“, wie Junge sagt. Wie zwei Welten, die sich näher kommen.