Für die Umwelt und den Naturschutz: Preetz stellt Rekord auf

Die drei Flächen mit insgesamt sieben Hektar, die die Stadt erwerben konnte, liegen in der Postseefeldmark. „Sie schließen eine Lücke zwischen zwei großen Bereichen“, berichtet Birk. Es seien ursprünglich Ausgleichsflächen für die Blomenburg in Selent gewesen. „Ich habe mich immer geärgert, weil die in unserer Stadt wildern“, gibt er zu. So sei im Selenter Bebauungsplan festgelegt worden, was mit den Flächen in Preetz passieren solle. Deshalb habe er angefragt, ob die Stadt die Grundstücke kaufen könnte. Naturschutz: Preetz widmet Flächen dem Umweltschutz: In dem Projekt „offene Weidelandschaft Postseefeldmark“ gebe es zusätzlich zu den städtischen auch private Flächen, die unter anderem dem Nabu, der Marius-Böger-Stiftung oder der Stiftung Naturschutz gehörten, sodass in Preetz rund zehn Prozent des Stadtgebiets dem Naturschutz gewidmet seien, erläutert Birk. Die neuen Areale sollen naturbelassen bleiben: „Sie entwickeln sich so, wie die Natur es vorgibt.“ Der benachbarte Naturkindergarten könne sie mitnutzen. Sie sollen nicht – wie andere Flächen in der Postseefeldmark – von den Galloways beweidet werden. Künstliche Steilhänge sollen Naturschutz in Preetz vorantreiben: Für den Insektenschutz soll zusätzlich zu den Blühfeldern, die Landwirt Christoph Donath-Totzke angelegt hat, auch das Projekt „Steilhang im Binnenland“ ausgeweitet werden. „Der funktioniert super gut, es werden auch seltene Bienenarten beobachtet“, so Birk. Deshalb sollen noch zwei weitere künstliche Steilhänge am Postsee errichtet werden, wie es auch Diplom-Biologe Norbert Voigt vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund im Rahmen des „Bienenreich“-Projekts empfohlen habe. Außerdem habe man am Postsee große Haufen mit Holz und Steinen hingeworfen. „Eidechsen und Schlangen werden diese sonnigen Plätze lieben“, ist Birk überzeugt. Er sei aber gespannt, was dort noch passiere und welche Insekten und anderen Tierarten angelockt werden. Naturschutz: Preetz will Moore vernässen: Ein weiteres Ziel beim Klimaschutz sei die Vernässung von Mooren. In der Postseefeldmark gebe es sogenannte Pfannen, also Niederungen, die man vernässen könnte, indem man die Gräben nicht weiter unterhalte. Damit werde Kohlendioxid gebunden. Es gebe einen Bereich am Erlengrund, der schon Moorfläche sei. Dort wolle man schauen, wie man noch mehr Nässe hinbekomme. „Wir müssen aber auch auf die Rinder in der offenen Weidelandschaft achten, die keine Nässe mögen“, betont Birk: „Es geht darum, ein gewisses Gleichgewicht zu finden.“ Für die Insekten wurden im Preetzer Stadtgebiet auch mehrere Blühflächen mit insgesamt 4500 Quadratmetern geschaffen, auf die eine bestimmte Blühmischung ausgebracht wurde. „Die Mischung entwickelt sich über mehrere Jahre. Wir hatten im vergangenen Jahr vorwiegend Mohn- und Kornblumen, jetzt bin ich gespannt, was dieses Jahr durchkommt“, sagt Birk. Naturschutz in Preetz auch Sache der Bürger: Man würde das gern noch ausweiten, doch man habe festgestellt, dass der Blumenmix nur auf sonnenbeschienenen Bereichen gut wachse. „Das schränkt uns ein bisschen ein, denn Preetz hat viele Bäume und damit beschattete Flächen.“ Er appelliert deshalb an die Bürger, in ihren eigenen Gärten etwas für die Tiere zu tun. „Es reicht ja schon ein Insektenhotel.“ Das Thema Bäume beschäftigt zurzeit die Kommunalpolitiker in der Stadt. Denn ein großer Wunsch sei die Anlage eines Bürgerwaldes, berichtet der Umweltamtsleiter. „Alle wollen Bäume pflanzen, aber das ist in Preetz schwierig“, meint Jan Birk. In den vergangenen Jahren seien so viele Bäume dazugekommen, dass man keinen Platz mehr habe. Im Baumkataster seien bereits 12000 Exemplare verzeichnet. Und es sei noch nicht einmal vollständig, da man in den Wäldern nicht jeden Baum erfasst habe. „Wenn man einen Baum neu pflanzt, soll er sich an diesem Standort ja auch gut entwickeln und mindestens 100 Jahre alt werden.“ Immer informiert: Lesen Sie alle Nachrichten aus Preetz.

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