Neue Kooperation mit Quickborn

Der GUV Schwentinegebiet mit 65 Mitgliedsgemeinden betreut ein riesiges Gebiet rund um Schwentine und Alte Schwentine mit insgesamt rund 400 Kilometern fließenden Gewässern. Eine jahrzehntelange Kooperationsvereinbarung mit dem Amt Preetz-Land mit Sitz in Schellhorn laufe zum Jahresende aus, berichtet Verbandsvorsitzender Thomas Haß. Grund: Der betreuende Ingenieur, der mit je einer halben Stelle für beide Partner tätig sei, gehe im April in den Ruhestand und das Amt wolle keinen neuen Ingenieur einstellen. Deshalb habe der GUV Anschluss an eine andere Verwaltung gesucht. Gewässerunterhaltungsverband zahlt 130.000 Euro an Quickborn : Da habe sich eine Gemeinschaft mit Ascheberg und Quickborn angeboten. Für die Verwaltungsleistung zahle der GUV rund 130.000 Euro pro Jahr an Quickborn, Ascheberg stelle freie Räume im Rathaus zur Verfügung. „So bleibt der Gewässerunterhaltungsverband in unmittelbarer Nähe zu Schellhorn im Kreis Plön“, freut sich Aschebergs Bürgermeister Thomas Menzel. Lesen Sie auch: Ascheberger Rathaus wird reaktiviert Mitarbeiterin Sabine Meyer übernimmt künftig eine halbe Stelle für den GUV. Außerdem wird noch ein Ingenieur zum 1. Januar oder später gesucht. Eine erste Ausschreibung war noch erfolglos verlaufen, nun hofft man auf neue Bewerber. „Beide Seiten haben profitiert“, beschreibt Haß die bisherige Zusammenarbeit mit dem Amt Preetz-Land. Diese Synergieeffekte sieht der Quickborner Bürgermeister Thomas Köppl auch für den neuen Zusammenschluss. Das Personal könne sich bei Bedarf gegenseitig vertreten, sagt er. „Und man braucht Augen und Ohren vor Ort.“ Ascheberg hatte den Vertrag mit Quickborn vor einem Jahr unterschrieben. Haß berichtet, dass es weitere Angebote für den GUV gegeben habe, zum Beispiel aus Eutin. Nachteile seien aber längere Fahrtzeiten und mangelnde Ortskenntnisse gewesen. GUV sorgt dafür, dass alles im Fluss bleibt: Welche Aufgaben leistet der Gewässerunterhaltungsverband? „Er muss die Funktionalität der fließenden Gewässer aufrechterhalten“, erklärt Ingenieur Hans-Joachim Schröder. Auch mit der Betreuung der Vorflutgewässer müsse sichergestellt werden, dass die landwirtschaftliche Nutzung der anliegenden Flächen gewährleistet sei. Dafür würden pro Jahr rund 100 Kilometer Gräben, Bäche und Flüsse maschinell gemäht, weitere zehn bis zwölf Kilometer per Hand gereinigt. Im Fokus stünden auch die verrohrten Gewässer. Eine große Aufgabe sei in den vergangenen Jahren die Wiederherstellung der Durchgängigkeit für die Tiere durch den Bau von Fischtreppen und Sohlgleiten gewesen. Dafür habe man in den vergangenen 20 Jahren rund 8,5 Millionen Euro in die Hand genommen. „Jetzt können die Fische auf- und abwärts wandern – die Schwentine ist von Kiel-Dietrichsdorf bis zum Bungsberg durchgängig“, betont der Ingenieur. Alte Schwentine soll durchgängig für Fische werden: Nächstes Ziel sei die Durchgängigkeit der Alten Schwentine. Nach dem Bau einer Sohlgleite an der ehemaligen Klostermühle in Preetz für rund eine Million Euro werde zurzeit ein entsprechendes Bauwerk an der Depenauer Mühle vorbereitet, so Schröder. Anschließend stehe als letztes Bauwerk die Perdoeler Mühle auf dem Programm. „Danach können Salmoniden aus der Kieler Förde bis in den Bordesholmer See wandern.“ Verwaltungsgemeinschaft mit Quickborn: Quickborn führt im Rahmen einer Verwaltungsgemeinschaft die Verwaltungsgeschäfte von Bönningstedt, Hasloh und Ellerau. Zum 1. Januar 2021 kommt die Gemeinde Ascheberg dazu, die ihre Verwaltungsgemeinschaft mit Plön wegen massiver Kritik an deren Leistungen gekündigt hatte. Ascheberg zahlt an Quickborn eine Servicepauschale von rund 360.000 Euro. Zwischen den beiden Rathäusern liegen 80 Kilometer. Bürger müssen aber nicht ins Hamburger Randgebiet fahren: Verwaltungsleistungen werden im Rathaus vor Ort angeboten. Zuständig sind die Mitarbeiterinnen Katharina Cassebaum und Maike Meyer, die mit einer halben Stelle zukünftig auch für den Gewässerunterhaltungsverband (GUV) Schwentinegebiet tätig ist. Eine weitere Verwaltungsfachkraft für Ascheberg wird noch gesucht – ebenso ein Ingenieur für den GUV.

GUV Schwentinegebiet - Anschluss an das Rathaus in Ascheberg