Gabionen in Laboe: Nordseekiesel sichern Ostseestrand

Bürgermeister Heiko Voß ist höchst zufrieden. Die Gabionen ersetzen die maroden Zaunfelder, Stück für Stück fügt sich das Bild. Diese mit Nordseekieseln gefüllten Drahtkörbe sind jedoch nicht nur etwas für die Optik entlang der Flanierstrecke des Ostseebades, sondern vor allem dienen sie dem funktionierenden Hochwasserschutz und dem Sandfang bei Sturm. „Wir haben diese Maßnahme deshalb auch vorher mit dem Landesbetrieb für Küstenschutz abgesprochen“, betonte Voß. Er sieht sich in der Auffassung des Ideengebers Thees Thiel von ITT Port Consult bestätigt. Der hatte in einer Sitzung des Fachausschusses dafür plädiert, mit wenig Aufwand, aber dafür mit viel Kreativität eine nachhaltige wie optisch aufwertende Lösung zu schaffen. „Das ist uns hier gelungen“, sagte Voß. Die Kosten dafür liegen bei rund 70.000 Euro – im Rahmen des Budgets. Möglich wurde dies durch die kreative Umsetzung durch die Firma Armin Stoltenberg aus Fiefbergen, die damit quasi ein neues Geschäftsfeld betritt. Material passt zur Region: „Wir haben so etwas vorher noch nicht gemacht, aber es hat uns gereizt und am Ende richtig Spaß gemacht, etwas Neues zu entwickeln“, erklärte Geschäftsführer Michael Diederichs bei einer Baubesprechung vor Ort. Die Metallkörbe habe man als Fertigsatz gekauft und sie dann auf dem Betriebshof in Fiefbergen mit Nordseekiesel befüllt – „ein Material, das zur Region passt“, meinte Diederichs. Da wurde getüftelt, gemessen und gewogen, bis Menge und Maß perfekt waren. Jede Gabione wiegt eine Tonne: Entstanden sind so einzelne Gabionen mit einem Gewicht von einer Tonne und einer Breite von 50 Zentimetern. Jede Gabione ist selbsttragend und muss nicht im Deckwerk verankert werden. Als Auflagefläche wurde eine Betonsohle gegossen, um eine plane Fläche zu erhalten. „Die Stabilität ist durch das Gewicht und die Auflagefläche gegeben“, erläuterte Arne Levsen. Der Planer zeichnet gemeinsam mit der Firma für die Umsetzung des Projektes verantwortlich. „Die alten Zaunpfähle waren in das Deckwerk eingelassen und verrottet. Jetzt haben wir für die Betonsohle diese Löcher geschlossen und das gesamte Deckwerk verfüllt“, so der Fachmann. Wichtig war den Ortspolitikern im Rahmen der Beschlussfassung auch, dass die Gabionen in einer Art Modulbauweise verändert werden können. „Das ist ebenfalls gegeben. Wir können die Gabionen einzeln versetzen oder auch übereinander stellen“, so Levsen. Positive Resonanz der Bevölkerung: Während der Arbeiten zeigte sich bereits eine große und überwiegend positive Resonanz aus der Bevölkerung. „Die Menschen freuen sich darüber. Die Lücken, die jetzt noch vorhanden sind, werden ebenfalls noch geschlossen“, kündigte Bürgermeister Voß an. Lesen Sie auch: Schönberg: Kreispolitiker schlägt Efeu-Gipfel vor Eigentlich war der zweite Bauabschnitt für 2022 vorgesehen, doch wolle über die AktivRegion Ostseeküste eine Förderung erreichen. „Wenn das gelingt, können wir im Herbst dieses Jahres das Projekt abschließen“, so Voß.