Gesa Timmermann geht als Büroleitende Beamtin ins Rathaus Preetz

Gesa Timmermanns Heimat ist der Kreis Ostholstein. Dort ist sie geboren und aufgewachsen. Nach dem mittleren Schulabschluss machte sie zunächst eine Lehre zur Raumausstatterin und holte das Abitur an der Abendschule in Lübeck nach. Da ihr Vater sich ehrenamtlich als Gemeindevertreter engagierte, begann sie, sich für Verwaltung zu interessieren. In der Amtsverwaltung in Neustadt-Land startete sie ihre Ausbildung als Verwaltungskraft. "Verwaltung ist spannend und vielseitig" : Die berufliche Neuorientierung hat sie nie bereut. „Verwaltung ist spannend und vielseitig, ich habe die Arbeit nie als eintönig empfunden“, schwärmt sie. Allerdings habe sie im Amt Ostholstein Mitte auch in interessanten Bereichen wie Kämmerei und Bauamt gearbeitet. Dabei kümmerte sie sich um den Bereich Erschließung und Ausbaubeiträge, begleitete die Entwicklung des Bungsbergs zu einem Erlebnisbereich inklusive der Streitereien um den Betrieb des einzigen Skilifts Schleswig-Holsteins und prüfte Baupläne für neue Attraktionen im Hansapark Sierksdorf. „Ich hatte immer das Glück, dass ich mich gut entfalten und eigene Ideen einbringen konnte“, erzählt sie. Querelen in der Amtsverwaltung Lütjenburg: Ob der Streit zwischen Stadt und Land in der Amtsverwaltung Lütjenburg (wir berichteten) der Grund für ihren Wechsel war? Gesa Timmermann lächelt und antwortet: „Ich habe gesehen, dass in Preetz eine neue Büroleiterin gesucht wird, und mich beworben.“ Sie habe die Stelle dann auch bekommen. „Ich habe mich sehr gefreut, dass es so gekommen ist, und bereue den Schritt nicht“, meint sie. Lesen Sie auch: Bürgermeister äußern sich - Streit im Amt Lütjenburg geht weiter Seit dem 1. November sei sie nun als Schnittstelle zwischen Bürgermeister und Verwaltung tätig. In den ersten Wochen war sie damit beschäftigt, erst einmal die Mitarbeiter und die Arbeitsabläufe kennenzulernen: Wie sind die Aufgaben zugeschnitten, wie ist alles organisatorisch geregelt? „Ich freue mich, dass ich in ein so tolles Team gekommen bin, das mir den Einstieg erheblich erleichtert hat.“ Natürlich werde die Arbeit zurzeit durch das Coronavirus geprägt. Man müsse schauen, wie es in der Bücherei oder Jugendpflege weitergehe. Wichtig sei vor allem, den Betrieb im Rathaus auch im Fall einer Ansteckung aufrechtzuerhalten. Zwei Teams arbeiten wechselweise im Rathaus Preetz: „Wir arbeiten wechselweise in zwei Teams, sind aber immer telefonisch erreichbar“, erklärt Gesa Timmermann. Während die eine Gruppe im Rathaus sei, arbeite die andere im Homeoffice. Man nutze die Zeit auch, um Überstunden abzubummeln. In Kurzarbeit sei niemand. Etwas problematisch sei es im Bürgerbüro. „Es ist unglücklich, dass kein Besetztzeichen zu hören ist, wenn ein Bürger anruft und schon jemand in der Leitung ist.“ Das Personal komme manchmal einfach nicht dazu, die Telefonliste abzuarbeiten. Ihr Tipp: Wer ein Anliegen hat, sollte eine E-Mail schreiben. Als wichtiges Thema bezeichnet sie die Digitalisierung. „Die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig das ist.“ Bürger könnten dann zum Beispiel online einen neuen Personalausweis beantragen. Da habe man noch Aufholbedarf. Noch werde sehr viel Papier verbraucht, im Bauamt beispielsweise sei noch alles in Papierform vorhanden. „Darauf müssen wir in den nächsten Jahren das Augenmerk legen.“ Lesen Sie auch: Interview mit Amtsleiter Peter Krebs - Personalmangel trifft auch Verwaltungen In ihrer Freizeit geht sie gern mit ihrem Hund am Strand oder im Wald spazieren. „Vor Corona bin ich auch gern gereist“, erzählt Gesa Timmermann. Und sie hofft, dass sie irgendwann wieder ein Theater und Museum besuchen kann.