Krüger fiel auf der Internetseite der Lütjenburger Gilde eine Uhr auf, die die Tage und Sekunden bis zum 300. Jubiläum im nächsten Jahr herunterzählt. In 100 Kilometer Entfernung sei vor Kurzem eine ähnliche Uhr stehengeblieben nach 54 Jahren und 260 Tagen, sagte er in Anspielung auf die Stadionuhr im Volksparkstadion des HSV. Die Lütjenburger Gildeuhr werde weiterlaufen und bis zum 325-Jahr-Feier weiter zählen, prophezeite er. "Unsere Gilden sind einfach unabsteigbar", sagte er in die klatschende Menge. Ein kleines Foul in der Nachspielzeit: Krüger nannte es ein bisschen unvernünftig vom HSV, sich "Dino" zu nennen. "Wir wissen doch, dass die alle ausgestorben sind."
Kleine Spitzen gegen die Männerwelt
Antina Feichtner von der Totengilde in Dannau setzte in ihrer Rede kleine Spitzen gegen die Männerwelt. Nur Männer dürfen Mitglied der Schützen-totengilde von 1719 werden. Sie finde es schade, dass die Gildeschwestern noch keine so große Rolle in Lütjenburg spielten. Dabei habe die Gilde früher einmal Katharinengilde geheißen in Gedenken der Heiligen Katharina. Immerhin erblickte sie in der Lage auch einen Vorteil. Im Umzug machte sie viele "attraktive Männer" aus.
"Die Gilde ist die Tankstelle der Seele"
Die scheidende Erste Majestät Jochen Haß (Jochen vun Kührner Barg) bedankte sich "für das schönste Jahr in meinem Leben". In seiner Zeit als König sei die Gilde "die Tankstelle der Seele" für ihn gewesen.
Otto-Maack-Pokal für Hauke Anders
Für besondere Leistungen erhielt Hauke Anders den Otto-Maack-Pokal. Der Unternehmer, der aus Hohenfelde stammt, lebt und arbeitet heute 600 Kilometer entfernt von Lütjenburg. Dennoch fehlt er bei keinem feierlichen Anlass oder Arbeitseinsatz.
Die Lütjenburger Gilde ermittelt am Dienstagabend ihre neue Majestät. Der Titel ist in diesem Jahr besonders wertvoll. Der neue König führt die städtische Institution ins 300. Jubiläumsjahr.