Heikendorf: Kaum Kinder in der Ganztagsbetreuung

Nur etwa 30 von insgesamt 200 angemeldeten Kindern kamen laut OGTS-Leiterin Pia Strohmeier an den ersten zwei Schultagen in die Nachmittagsbetreuung. Ab Mittwoch sollten einige weitere Kinder hinzu kommen, doch die Nachfrage insgesamt bleibt gering. „Wir haben daher ganz individuell für uns entschieden, den Mensabetrieb ab dem 8. März zu starten“, sagt Strohmeier. Denn für so wenige Kinder, schätzt die OGTS-Leiterin, würde sich das Angebot des Essenslieferanten kaum lohnen. Die meisten Eltern zeigen sich nach Angaben der Betreuerin verständnisvoll. „Viele möchten ihre Kinder nicht gleich nach dem Schulvormittag auch noch Stunden in die OGTS geben.“ Manche hätten ihren Nachwuchs gleich bis Ostern ganz von der OGTS abgemeldet, weil sie Bedenken hinsichtlich des aktuellen Infektionsgeschehens haben. Wiederum andere hätten noch gar nicht realisiert, dass die OGTS auch wieder geöffnet hat. „Und es gibt Eltern, die melden ihre Kinder erst wieder mit dem Mensabetrieb an“, weiß Pia Strohmeier aus einzelnen Rückmeldungen. "Es ist ja noch Corona": Kathrin Wesselmann, Mutter einer Erstklässlerin an der Grund- und Gemeinschaftsschule Heikendorf, gehört zu denen, die ihr Kind bis Ostern nach der Schule zu Hause betreuen. „Bei uns ist immer jemand im Homeoffice“, erklärt sie. Den Start des Präsenzunterrichts findet sie wichtig, die Nachmittagsbetreuung hält Kathrin Wesselmann angesichts der individuellen Möglichkeiten und der steigenden Fallzahlen für verzichtbar. „Es ist ja noch Corona. Je weniger Kontakte wir haben, umso besser.“ Dass die Kinder derzeit in den Vormittagsstunden außer Haus betreut werden, ist für die Journalistin schon ein enormer Fortschritt. „Man kann mal richtig durchatmen und ein paar Zeilen am Stück schreiben.“ Strenge Hygienevorschriften: Ab dem 8. März soll der Mensabetrieb auch in Heikendorf unter strengen Hygienevorschriften starten: Jedes Kind muss an einem einzelnen Tisch sitzen und darf die Maske nur beim Essen absetzen. Gegessen wird jahrgangsübergreifend in Kohorten. „Die Kinder machen das sehr gut. Die sehen das Maskentragen viel entspannter als wir“, sagt die OGTS-Leiterin. Über die lange Zeit der Corona-Pandemie hätten die Schüler das Abstandhalten und Maskentragen schon verinnerlicht. Lesen Sie auch: Fake-Anruf löst Corona-Stress aus Um den Hygienevorschriften gerecht zu werden, können laut Strohmeier Angebote mit viel körperlicher Nähe wie beispielsweise Bastelarbeiten unter direkter Anleitung derzeit nicht gemacht werden. Doch auch das, so die OGTS-Leiterin, störe die Kinder nicht. „Die sind momentan ohnehin so glücklich, dass sie gerade hier sein dürfen und sich zum Spielen haben, da brauchen wir die Angebote zur Zeit gar nicht.“