Für Jürgen und Kirsten Ubben, die mit ihrem Grundstück im Prof.-Dr.-Weigmann-Weg direkt an das Gelände der weltweit agierenden Software-Firma FLS angrenzen, ist die Sache klar. „Noch mehr Gewerbebauten gehören hier nicht hin“, meint das Ehepaar und hat bereits mehr als 120 Heikendorfer Mitstreiter über die offene Onlineplattform OpenPetition gefunden. Zum Hintergrund: Die Firma FLS plant eine Erweiterung ihres Standortes in Heikendorf, um die Zahl von derzeit 70 Mitarbeitern auf 100 zu erhöhen.
Neben dem möglicherweise in Zukunft verbauten Blick stört sie auch das erhöhte Verkehrsaufkommen in Kitzeberg, mit dem sie durch die Erweiterung von Gewerbebauten rechnen. „Wir haben hier einen Ortsteil mit dörflichem Charakter und keinen Gewerbepark“, meint Kirsten Ubben. Der zuständige Bauausschussvorsitzende Hans-Herbert Pohl (CDU) argumentiert hingegen: „Wir müssen bereit sein, in verträglichem Maße baurechtliche Möglichkeiten für die Firma FLS zu schaffen.“ Das Unternehmen entwickele sich seit 2011 in Heikendorf positiv und bringe der Gemeinde Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen. FLS-Geschäftsführer Thomas Brechtel sagt: „Den natürlichen Charakter des FLS-Campus zu erhalten ist uns ein wichtiges Anliegen.“
Die Anwohner halten die Kombination von Gewerbe und Wohnen und einen Straßenausbau mit verbreiterten Fahrbahnen in einem Ortsteil wie Kitzeberg kritisch. „Wir wollen keinen totalen Stopp von irgendwas, aber wir wollen in einen vernünftigen Dialog treten und darüber reden, wie man das Ganze verträglich machen kann.“