Der Ärger um die gerade von der Gemeindevertretung beschlossenen Straßenausbaubeiträge sitzt in Heikendorf nicht nur tief, er geht auch in eine neue Runde. Es zeichnet sich ab: Viele Bürger wollen den Beschluss der Gemeindevertretung nicht einfach so hinnehmen. "Es soll etwas passieren", sagt die Rechtsanwältin Michaela Brechtel entschlossen. Und das ist ihre Idee, die während der brechend vollen Gemeindevertreter-Sitzung im Rathaus entstand: "Mit weiteren Bürgern aus Heikendorf plane ich, gegen die beschlossene Straßenausbausatzung ein Bürgerbegehren einzuleiten", berichtet sie KN-online. Mit einem großen Kreis von Anwohnern ist sie vernetzt. Jetzt sollen noch mehr Heikendorfer auf die Idee aufmerksam werden. "Alle Bürger, die unzufrieden sind, sollen davon wissen“, bekräftigt die Anwältin.
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"Auf breiter Ebene herrscht Unmut"
Nun will sie prüfen, wie der Antrag an die Kommunalverwaltung formuliert werden müsste. Brechtel weiß aber auch: Es ist fraglich, ob der Antrag in diesem Fall als zulässig angesehen wird, da es beim Straßenausbau um kommunale Ausgaben gehe. Die Kommunalaufsicht könnte ziemlich schnell abwinken. Doch auch wenn ein offizielles Bürgerbegehren scheitern sollte: Aufbegehren wollen die Bürger trotzdem. Denn: "Auf breiter Ebene herrscht Unmut", sagt der frühere Anästhesist Dr. Hermann Marquort aus dem Konsul-Lieder-Weg in Kitzeberg. Der Beschluss sei leider gefallen – dennoch wollen die Bürger ein Zeichen setzen, ähnlich wie bei den Bürger-Protesten gegen Straßenausbaubeiträge in Stolpe oder in der Stadt Schwentinental. Der Mediziner Marquort glaubt: "Man kann zurzeit nur etwas erreichen, wenn man möglichst viele Unterschriften sammelt und die Gemeindevertreter damit emotional unter Druck setzt!"
Wer sich für das geplante Bürgerbegehren interessiert, kann sich per E-Mail an Michaela Brechtel wenden: mb@ra-storjohann.de.