Heikendorf: Yachthafen wird Filmkulisse

Reiner Fock (55) von der Heikendörper Speeldeel ist einer von denen, die das Projekt mit dem voraussichtlichen Titel „Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben“ unterstützen. Er wird in die Rolle eines Skippers schlüpfen, mit dem es vom Heikendorfer Yachthafen aufs Meer hinausgeht. „Ich bin ganz gespannt. Das Drehbuch ist eigentlich eine rührende Geschichte“, meint Reiner Fock. Das Segelschiff fährt er nicht selbst, sondern wird von dessen Eigentümer gesteuert, der ebenfalls ein Heikendorfer ist. „Wir arbeiten eng mit der Gemeinde und der Speeldeel zusammen. Der Kontakt funktioniert sehr gut“, sagt Merle Thelen (20) aus dem fünfköpfigen Projektteam. Viertägiger Dreh in Heikendorf: Ursprünglich wollten die jungen Filmstudenten die Geschichte über einen einsamen älteren Herren, der ein Kind mit Down-Syndrom kennenlernt und dadurch aus seiner Isolation gerettet wird, komplett in der Ostseegemeinde drehen. Doch dann fanden sie für die Innenszenen eine passende Wohnung in Dortmund und zwei Hauptdarsteller aus der Umgebung. „Aber das Wasser und die Beziehung zum Meer sind für die Geschichte ziemlich wichtig“, erklärt Merle Thelen. Darum planen die Studenten, die inklusive Assistenten ein gutes Dutzend Leute sind, im Oktober einen viertägigen Dreh in Heikendorf. Lesen Sie auch: Dreharbeiten in Ascheberg Herzkino aus der Holsteinischen Schweiz Die Entscheidung für den maritimen Ort an der Kieler Förde geht auf private Kontakte der Filmcrew zurück. „Im Filmbusiness ist man grundsätzlich sehr abhängig von Kontakten und Leuten, die man kennt“, weiß Merle Thelen, die irgendwann auf der professionellen Schiene Filme machen möchte. Für das gemeinsame Semester-Projekt zum Thema „Storytelling“ hat sie die Idee für die Geschichte geliefert und zusammen mit ihren Kommilitonen das Drehbuch ausgearbeitet. Auch Ton, Licht, Kamera und Schnitt bewältigen die Studenten in Eigenregie mit Unterstützung der FH Dortmund, von der es ein kleines Budget gibt. Premiere wird als Dankeschön in Heikendorf gezeigt: Doch die finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt, daher freuen sich die jungen Leute umso mehr, dass sie ehrenamtliche Hilfe aus Heikendorf bekommen. Ein gutes Dutzend Komparsen aus dem Dorf unterstützen das Projekt, zudem bemühen sich Speeldeel und Gemeinde darum, Räumlichkeiten für die Unterbringung des Teams und der gesamten Ausstattung bereitzustellen. Was den jungen Filmemachern noch fehlt, ist ein Catering für die Leute am Set. „Vielleicht finden sich Sponsoren, die uns dabei unter die Arme greifen“, hofft Thelen. Angebote nimmt sie unter Tel. 0172/3769461 entgegen. Weil sie Gagen nicht bezahlen können, wollen sich die Dortmunder Studenten mit Fotos von der Kulisse und einzelnen Motiven revanchieren. Außerdem planen sie eine Filmvorführung in der Ostseegemeinde. „Die Premiere zeigen wir in Heikendorf als Dankeschön für die Unterstützung“, versichert Merle Thelen. Später soll der Film nicht nur als Note in die Bewertung des Studiums einfließen, sondern möglicherweise auch auf Festivals in Deutschland laufen. Mehr aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.