Hilfe für die Massai Aus Afrika auf Heimaturlaub

„Es ist unsere Kultur“, hören die beiden Deutschen von den Massai, wenn sie sie auf die Prozedur ansprechen. „Es geschieht nicht, um den Frauen absichtlich zu schaden“, sagt Sarah Frykowski. Es sei der Aberglaube der Massai. Sie schätzt, dass in den abgelegenen Gebieten 60 bis 70 Prozent der Frauen beschnitten sind, auch wenn es in Tansania eigentlich verboten. Schule ist ein Schutzraum für die Mädchen: Der große Schulkomplex in Malambo, der seit 1997 unter Leitung der deutschen Krankenschwester Angelika Wohlenberg aufgebaut wurde, ist auch ein Schutzraum für Mädchen gegen diese Praxis. Sie leben in einem Wohnheim nebenan, sind also von ihren Familien getrennt, in denen Mädchen als Besitz des Vaters und später des Ehemanns angesehen werden. „Unsere Schule ist ein schützendes System.“ Weil Frauen bei den Masai benachteiligt sind, sind zwei Drittel der 800 Schüler, die der Verein unterstützt auch Mädchen. Staatliches Schulsystem mit wenig Lehrern: Die Schüler und die Kinder des Kindergartens sucht die Leitung der Schule aus. Ihr ist wichtig, dass alle Familien die Chance haben, wenigstens ein Kind in Malambo unterrichten zu lassen. Die Nachfrage ist groß, weil das staatliche Schulsystem im Vergleich zu der deutschen Einrichtung schwach ist. Es fehlen Lehrer. in den Klassen sitzen bis zu 100 Kinder, der Unterricht ist teilweise unzueichend. Rotary Plön spendet 7700 Euro für Wasserspeicher: Sarah Frykowski, eine gelernte Bankkauffrau, kümmert sich um die Patenschaften, die Menschen in Deutschland für ein Kind übernehmen können und um die Verwaltung. Ihr Mann Dirk, der einst im Wasserwerk in Siegen gearbeitet hat, ist technischer Koordinator. Wasser ist im heißen und staubigen Tansania ein Thema, das ganz oben steht. Auch in der Schule in Malambo. „Manchmal fällt in drei Tagen 300 Liter Wasser pro Quadratmeter“, sagt Dirk Frykowski. Und dann acht Monate wieder kein Tropfen. Der gelernte Wassermeister lässt nun einen 100 000 Liter fassenden Erdtank bauen. Er soll sich füllen in der Regenzeit und über die Trockenperiode hinweg helfen. Dafür kommt Unterstützung aus Plön. Der Präsident des Rotary Clubs, Bodo Clausen, überreichte eine Spende von 7700 Euro beim Besuch der beiden Entwicklungshelfer. „Wir sind sicher, dass das Geld eins zu eins dafür genutzt wird“, sagte Clausen. Die Plöner Rotarierer unterstützen den Ascheberger Hilfsverein seit 2013 regelmäßig in ähnlicher Größenordnung. Kirchengemeinde Ascheberg dem Projekt eng verbunden: Geschäftsführer von „Hilfe für die Massai“ ist der Ascheberger Pastor Jan Philipp Strelow, der im Januar für drei Monate nach Tansania reisen wird. Ihm zur Seite steht Kirchenbüromitarbeiterin Astrid Stöck. Vormittags Kirchengemeinde, nachmittags Massai-Verein. Der Verein finanziert seine Arbeit zu einem großen Teil über Patenschaften für die Kinder, die Menschen aus ganz Deutschland, aber mit dem Schwerpunkt Schleswig-Holstein übernommen haben. Die Kirchengemeinde Ascheberg ist dem Hilfsprojekt verbunden. Lesen Sie auch: Ascheberger bauen Bänke für die Massai

Hilfe für die Massai - Aus Afrika auf Heimaturlaub