Historische Bilder aus Preetz: Fotos zeigen Winterwunderland

Stadtarchivar Peter Pauselius und Gudrun Lob ist mit dem 16. Band der Preetzer Blätter in vier Jahren ein weihnachtlich-winterliches Stück Preetzer Geschichte gelungen. Auf einem Großteil der knapp 60 Seiten ist Preetz als Winterwunderland abgebildet: Schwarz-weiß Fotografien von Friedrich „Fritz“ Repenning, die seine Erben dem Stadtarchiv vermacht haben. Fischhändler Sven Dertz auf dem Cathrinplatz, skifahrende Kinder an der Ewoldt-Brücke, Rodeln im Wehrberg und schneebedeckte Straßen. „Die Fotos sind ein großer Schatz“, so Pauselius. „Fritz Repenning ist als Privatmann rumgelaufen und hat einfach das Leben der Preetzer festgehalten.“ Erinnerungen an Preetz und die Lange Brückstraße 7: Sein einfaches Leben in den 1950er-Jahren in der Lange Brückstraße 7 in Preetz hat Andreas Borchert zu Papier gebracht. Der heute 78-Jährige kam mit Mutter und Schwester als Flüchtling nach Preetz. Nach zwei Jahren mit wechselnden städtischen Zuweisungen an Wohn- und Schlafmöglichkeiten bezog die kleine Familie 1950 zwei Lagerräume im Kolonialwarenladen von Else und Paul Ebeler. „Dort hatten wir endlich genug Platz, einen Ofen und sogar einen Ausguss und konnten uns einrichten“, erinnert sich Borchert. Er habe in den zehn Jahren in der Nummer sieben eine gute Jugend gehabt, so der pensionierte Sprachheillehrer. Zum Angeln ging es zwischen dem Robertschen Haus und Schumacher Bünn von der Lange Brückstraße aus den kleinen Weg direkt zum Wasser. „Das war meine Lebenswelt.“ Heikle Schweißarbeiten im Hinterhof in Preetz: Fürs Tauchen habe er sich aus einem Stück Holz, Fahrradspeichen und Fallschirmseide Taucherflossen gebaut. Mit seinem besten Freund Hans Rensmeyer hat er Flusskrebse gefangen und für 50 Pfennig das Stück an ein Fischgeschäft verkauft. Eine weitere Einnahmequelle war das Hartgeld, das bei Drillers Gasthof durch die Ritzen der Holzbrücke fiel. Für Lampenschirmfabrikant Baade brachte Andreas Borchert die Schirme zum Bahnhof – auch dafür gab es 50 Pfennig. Im Hinterhof der Nummer sieben befand sich ein Petroleumlager. „Der Baade benutzte dort ein Punktschweißgerät, um seine Drahtgestelle zu schweißen“, erzählt Borchert. „Das glühende Metall tropfte hinunter und brannte mit einer Stichflamme die Eisentropfen in den Holzfußboden. Das wäre heute unvorstellbar.“ Silvester-Explosion in Preetz mit Schwarzpulver: Andreas Borchert und Hans Rensmeyer waren Lausejungen. Im Harderpark schossen sie mit Pfeil und Bogen auf Krähen. Zu Silvester mischten sie Schwarzpulver an und erzeugten eine erinnerungswürdige Explosion. Das Plumpsklo in der Nummer Sieben ist Borchert noch besonders gut in Erinnerung. „In den 1920er-Jahren wurde Brot in speziellen Brottonnen feucht gehalten. Auf dem Deckel bei den Ebelers stand „Unser täglich Brot gib uns heute“. Als die Brottonnen verschwanden habe man den Deckel in den 50er-Jahren auf das Plumpsklo gesetzt. „Wir öffneten die Tür des Häuschens mit Herz und haben dann immer diesen Deckel zur Seite heben müssen. Das passte wunderbar.“ Die neue Ausgabe der Preetzer Blätter ist ab Sonnabend, 30. November, für 4 Euro in der Tourist-Information in der Mühlenstraße, in der Buchhandlung am Markt, in der Preetzer Bücherstube, bei Tabak-Müller im Fachmarkt-Zentrum, bei Lotto-Toto Korditschke in der Kühnerer Straße sowie in der Gärtnerei Möller erhältlich. Mehr Nachrichten aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.

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