„Ich möchte das erlebbar machen, was wir heute noch finden von dem ehemaligen Rundling“, sagte Lantau zum Auftakt der Runde durch den alten Ortskern. Entlang des mit Tafeln gekennzeichneten Historischen Pfades führte er zu historischen Gebäuden und solchen, an deren Stelle einst Bauernhöfe oder andere markante Gebäude standen.
„Ich möchte Sie bitten, sich 800 Jahre zurück zu versetzen“, forderte Lantau die Teilnehmer auf. Sie sollten sich in jene Zeit um 1218 denken, in der die ersten Siedler kamen, den Wald rodeten und die Landschaft urbar machten. Um das Jahr 1250 wurden alle Dörfer in der Probstei als Rundlinge angelegt – mit einem Wall gegen wilde Tiere.
Die Probstei war dicht bevölkert
Diese Siedlungsplätze sind bis heute so geblieben und von dem Schönberger Rundling ist noch manches übrig. Zum Beispiel die Gebäude des Probstei Museums, die damals die Vollhufe Nummer 5 waren. An einem Beispiel in der Straße Perserau zeigte Lantau die kleinen Katen, in denen damals bis zu 20 Menschen lebten. Im 18. und 19. Jahrhundert war der ganze Dorfplatz mit Katen betraut. „Die Probstei war dicht bevölkert. Sie war mit das am dichtesten besiedelte Gebiet im Land“, erklärte Lantau.
Unterwegs erzählte Lantau noch so manche Geschichte – etwa von dem blitzschnellen Schuster im Schönberger Hof, nach dem heute noch das Blitz-Kino benannt ist oder von der Vollpension für vier Reichsmark im damaligen Hotel Stadt Kiel und dem Fotoatelier des Foto„grafen“ Meier, der immer „kük“ (elegant) gekleidet war. Bis Lantau merkte, dass er die vorgesehene Zeit von 90 Minuten wohl überziehen würde und sagte: „Ich werde ein bisschen was weglassen. Es gibt ja so viel zu erzählen.“