Impfzentrum in Schönberg: Die ersten sind geimpft

Die Jugendherberge in Schönberg ist am Montag kaum wiederzuerkennen. Das Impfzentrum hat seinen Betrieb aufgenommen. Zwischen Helfern der Bundeswehr und dem DRK bahnt sich Wiltrud Tank einen Weg zum Wartebereich. Nur wenige Momente später wird die 80-Jährige zum Gespräch ins Arztzimmer geschickt, danach bekommt sie sie Impfung. Freude auf lang ersehnten Schutz: Sie freut sich über den lang ersehnten Schutz: "Man ist ja froh, dass man soweit durchgekommen ist. Ich hoffe, dass es jetzt aufwärts geht und die dann Inzidenzwerte runtergehen", sagt Tank, die in Heikendorf in einer Einrichtung für betreutes Wohnen lebt. Die Anmeldung habe sie mithilfe ihrer Tochter online gemacht, was schnell und einfach gegangen sei. Zum Impftermin mitgebracht habe sie ihren Impfpass, Personalausweis sowie den Anmelde- und Anamnesebogen. Der Termin für die notwendige zweite Impfung stehe bereits für Ende Januar fest. 59 Impfungen am ersten Tag: 59 Menschen ließen sich am Tag des Impfstarts in Schönberg als erstes impfen. Generell herrschte eine positive Stimmung. Landrätin Stephanie Ladwig dankte den „verbündeten Mitstreitern“, die am Organisationsprozess und Betrieb beteiligt sind. „Innerhalb kürzester Zeit von etwa acht Wochen haben wir es geschafft, das Impfzentrum für den Einsatz vorzubereiten“, sagte sie. Dabei sei es eine „historische Besonderheit“, dass auch die Bundeswehr dabei eine Rolle spiele. Plön sei ebenfalls startklar, man warte auf weiteren Impfstoff. Kapazitäten für mehr Patienten sind vorhanden: Aktuell stünden pro Tag 60 Impfdosen für Schönberg zur Verfügung, berichtete Dr. Joachim Pohl, ärztlicher Leiter des Schönberger Impfzentrums. „Ich hoffe, dass in einer Woche neuer Impfstoff geliefert wird“, sagt er. Lesen Sie auch: Das müssen Sie jetzt zu den Impfzentren wissen Die Kapazitäten seien vorhanden. Bei voller Auslastung könnten in Schönberg 240 Menschen täglich geimpft werden, in Plön sogar bis zu 500 am Tag. So könne der Kreis Plön theoretisch mit 15.000 Impfungen pro Woche der nach zehn Monaten durchgeimpft sein. Bislang schätzt er die Zahl der Geimpften im Kreis auf 500. Bundeswehr, DRK, Ärzte und viele mehr im Einsatz: Die Bundeswehr übernimmt am Eingang die Kontrolle der Impfberechtigung und die Temperaturmessung. Die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sind an der Impfanmeldung und als medizinisches Personal im Einsatz. Ein Arzt testet anschließend die Impffähigkeit der Patienten. Die Gesamtleitung obliegt dem stellvertretenden Kreiswehrführer Olaf Meier-Lürsdorf. „Was auf den ersten Blick unkompliziert aussieht, hängt mit viel Arbeit und Einsatz zusammen“, sagt er. „Vor allem die Einarbeitung in die Computerprogramme seien zeitintensiv. Aber: „Wir sind mit vollem Tatendrang dabei.“ Künftig andere vor Corona schützen: Die Corona-Impfung gibt der Heikendorferin Wiltrud Tank ein Gefühl der Sicherheit. Angst vor Nebenwirkungen hat sie keine, denn sie lasse sich auch jedes Jahr gegen Grippe impfen, sagt sie. Trotzdem werde sie weiter vorsichtig sein: „Ich habe jetzt den Schutz, und künftig muss ich nun andere schützen.“ Lesen Sie auch: Das Impfzentrum ist startklar Hoffnung keimt auf mit dem Start der Impfzentren. „Der Start der Impfungen ist ein wichtiger Meilenstein in der Pandemiebekämpfung“, sagte Landrätin Ladwig. „Ich hoffe, dass wir das neue Jahr damit in Richtung Normalität lenken können.“ Termine telefonisch oder online vereinbaren: Anmeldungen zur Impfung gegen das Coronavirus sind ab heute, 5. Januar, wieder möglich. Das Impfzentrum ist ab jetzt an sieben Tagen die Wochen zwischen 13 und 18 Uhr geöffnet. Termine für die Impfungen werden zentral vom Land Schleswig-Holstein vergeben. Wer sich impfen lassen möchte und zur Impfung nach aktueller Priorisierung berechtigt ist, kann sich telefonisch unter 116 117 oder online über www.impfen-sh.de einen Termin buchen.