Jahreswechsel 2020 im Kreis Plön: Spieleabend statt Silvesterparty

Für Kilian Drosch bestand der Jahreswechsel der vergangenen Jahre aus Partys, Feiern, Trinken, Musik hören und Quatschen. „Wir waren immer so um die 15 Leute. Freunde haben noch Freunde mitgebracht. Da habe ich regelmäßig neue Leute kennengelernt. „Raketen und Böller fehlen mir dieses Jahr nicht – ich mache mal einen Ruhigen“, verrät der 18-Jährige. Den Silvesterabend verbringt der Plöner Berufsschüler mit der Familie seiner Freundin: Fondue und Spieleabend. Er habe noch 80 D-Böller vom letzten Jahr, die blieben im Karton. „Das Böllerverbot finde ich nicht schlimm. Dieses Silvester ist mal was anderes, sonst ist es immer gleich.“ Statt Party Filme zu zweit: Die Partys der vergangenen Jahre vermisse sie nicht, erzählt Cheyenne Çelik. „Aber die Atmosphäre.“ Statt mit zehn bis 15 Freunden zu feiern, Raclette oder großem Buffet, Tanzen und Böllern, verbringt die 15-Jährige aus Sophienhof den Abend in Preetz. „Bei der Familie meines Freundes gibt es ein großes Essen und dann machen wir uns einen gemütlichen Filmeabend zu zweit.“ Obwohl die Schülerin Feuerwerk und Böllern immer schön fand, findet sie das Böllerverbot gut. „Aus Umweltgründen“, erklärt Cheyenne. „Und auch für Haustiere war das immer schrecklich.“ Ihr Neufundländer Kenay sei glücklicherweise die Ruhe selbst. Verständnis für Beschränkungen: Bei Familie Voigt aus Fiefbergen bleibt Silvester „alles wie es ist“. Mit drei Kindern im Alter von zwölf, 15 und 17 Jahren gibt es wie jedes Jahr Raclette und Fondue. „Die Kinder haben immer gerne geböllert“, verrät Mutter Sylvie Voigt. „Aber eigentlich ist es schlimm, wie viel Geld mit der Silvesterknallerei in die Luft geht und als Müll endet.“ Daher fände sie das Böllerverbot nicht schade. „Es geht ja auch ums Essen.“ Tochter Charlotte (15) fügt hinzu: „Vom Böllern hängt nicht die Glückseligkeit ab.“ Verständnis für die Beschränkungen zum Jahreswechsel haben auch Dörte Bamberger und Tochter Hannah Grunicke aus Lilienthal. „Ich war noch nie ein Freund davon, in großen Gruppen Raketen zu zünden“, erzählt Dörte Bamberger. Sie begrüße das Böllerverbot sehr und hoffe, dass durch die Einschränkungen die Corona-Zahlen nicht so exorbitant stiegen. Lesen Sie auch: Boom beim Heizöl, Ruhe an den Tankstellen Die 22-jährige Hannah feiert in diesem Jahr ausnahmsweise mit ihren Eltern und einem befreundeten Ehepaar zu Hause. „Sonst hatten wir immer mehrere Freunde zu Gast oder haben in der Gemeinde Dobersdorf für 30 bis 40 Leute in der Alten Schule eine Silvesterveranstaltung organisiert“, sagt Bamberger. „In diesem Jahr machen wir das Beste daraus.“ Tochter Hannah lacht und sagt: „Sonst würde ich mit meinen Eltern nicht noch mal Silvester feiern.“