Jugendfeuerwehr in Heikendorf: Nachwuchsarbeit per Videomeeting

Seit 16 Jahren ist Daniel Braatz in der Heikendorfer Feuerwehr aktiv. Dabei lebt er seit seinem Kindergartenalter in Lutterbek (Probstei), wo es auch eine Feuerwehr gibt. „Mein großer Bruder war in Heikendorf. Deswegen bin ich dort hingegangen und habe mich gleich wohlgefühlt“, sagt er. Mittlerweile ist er in der Altheikendorfer Einsatzabteilung aktiv, zudem ausgebildeter Atemschutzgeräteträger und Kleiderwart. Als Betreuer und Ausbilder kümmert er sich seit 2019 um die Jugendlichen der Alt- und Neuheikendorfer Wehr und möchte jetzt mehr Verantwortung für die Nachwuchsabteilung übernehmen. „Mit den Lütten kann ich echt gut. Für mich ist das wie eine zweite Familie.“ Seit November 2020 keine gemeinsamen Dienste: Die Entscheidung für diese verantwortungsvolle Aufgabe, so Braatz, habe er nur mit der Unterstützung seines Arbeitgebers fällen können. „Mein Chef spielt richtig gut mit“, erklärt der freiwillige Feuerwehrmann, der beruflich in Schwentinental angesiedelt ist. Da die beiden Ortswehren in Heikendorf einen Großteil ihrer Aktiven aus der gemeinsamen Jugendfeuerwehr generieren, ist diese Aufgabe auch für die Sollstärke der jeweiligen Einsatzabteilungen wichtig. Allerdings leidet die Nachwuchsarbeit nach Angaben von Braatz besonders durch den zweiten Lockdown in der Corona-Pandemie. Bereits seit November, so Braatz, gebe es für die Zehn- bis 16-Jährigen keine gemeinsamen Dienste, Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen mehr. Auch wenn die Freiwilligen Feuerwehren seit dem 15. März wieder in Präsenz üben dürfen, haben die neuen Jugendleiter aufgrund der allgemeinen Infektionslage entschieden, noch bis zu den Osterferien abzuwarten. „So lange treffen wir uns in Onlinemeetings.“ Digitale Alternative zu Gruppentreffen: Die gibt es bei der Jugendfeuerwehr Heikendorf erst seit wenigen Wochen. Für Daniel Braatz und seinen Stellvertreter Peter Lühr war es wichtig, den Kindern und Jugendlichen während des langen Lockdowns eine digitale Alternative zu den ausgefallenen Gruppentreffen anzubieten. Es war außerdem die einzige Möglichkeit, sich bei den jungen Leuten als neues Team vorzustellen und über Sorgen, Nöte und Wünsche mit den Kindern sprechen. „Wir müssen jetzt etwas machen für die Kiddies, um sie weiter zu motivieren.“ Nachwuchsbereich erfordert viel Arbeit: Denn mit insgesamt 16 Jungen und Mädchen steht die Jugendfeuerwehr in Heikendorf derzeit etwas schwächer da als sonst. Üblicherweise, berichtet Nils Büchner, der den Posten des Jugendfeuerwehrwarts nach 12 Jahren an seinen Nachfolger übergeben hat, seien gut 20 Kinder aus der Gemeinde aktiv. Er weiß, wie groß die Herausforderung für die Arbeit im Nachwuchsbereich bei der Feuerwehr ist. „Es gehört eine ganze Menge Arbeit dazu, besonders, wenn das Ganze nach Corona wieder richtig hochfährt.“ Lesen Sie auch: Kinderabteilung für die Heikendorfer Feuerwehr Wer jetzt schon dabei sein möchte und zwischen zehn und 16 Jahre alt ist, kann nach vorheriger Anmeldung per Mail an daniel.braatz@ff-heikendorf.de in die Videomeetings einsteigen.