Klärwerk-Neubau in Preetz: Baustraße soll alte Häuser schützen

Das in die Jahre gekommene Klärwerk an der Schwentine soll, wie berichtet, durch einen Neubau auf einer Fläche direkt neben dem bisherigen Gelände ersetzt werden. Eine angedachte gemeinsame Lösung mit Plön war zuvor an den hohen Kosten für die Leitungen gescheitert. Neubau der Kläranlage kostet 20 Millionen Euro: Die neue Anlage soll rund 20 Millionen Euro kosten. Die Gebührenzahler müssen sich deshalb auf eine deutliche Erhöhung einstellen. Die Bauarbeiten sollen 2022 beginnen, 2025 sollen Gebäude und Becken fertig sein. „Der angekündigte Neubau der Kläranlage an der Backwiese entspricht sicher nach rund 60 Jahren Nutzung der bisherigen Anlage den heutigen technisch-wirtschaftlichen Erfordernissen“, so FWG-Fraktionsvorsitzender Wolf Bendfeldt. Die letzte vergleichbar größere Investition sei Mitte der 90er-Jahre der Einbau der sogenannten dritten (chemischen) Klärstufe zur Phosphatausfällung gewesen, die damals rund 17,5 Millionen D-Mark gekostet habe. FWG: Transport von Bodenaushub und Baumaterial klären : Geklärt werden müsse jedoch, wie das Material zur Baufläche gebracht werde. „Für den nun geplanten Neubau ergibt sich besonders für die Bauphase die Frage, wie denn der in großen Mengen anfallende Bodenaushub und erforderliche Beton von und zur Baustelle gelangen soll“, sagt Bendfeldt. Die tonnenschweren Baufahrzeuge könnten nicht durch die schmale, kopfsteingepflasterte Rastorfer Straße fahren. „Das würde unweigerlich Straßen- und Gebäudeschäden hervorrufen“, betont er. Mindestens zwei Häuser im Bereich des Kopfsteinpflasters seien als historisch zu bezeichnen: das sogenannte „Tintenfass“ und das „Suhr’sche Haus“. Schutz für uralte Eichen in der Rastorfer Straße : Im wassergebundenen Abschnitt der Straße befinde sich außerdem die Allee mit uralten Eichen. „Durch die enorme zusätzliche Bodenverdichtung wären auch hier Folgeschäden an den Bäumen zu erwarten“, befürchtet Bendfeldt. Er schlägt deshalb vor, eine alternative Zufahrt einzurichten. Eine Möglichkeit wäre, eine Baustraße über die Kieler Straße und Dänenkamp zwischen dem ehemaligen Predigerseminar und dem Berufsbildungszentrum direkt zum Klärwerk zu schaffen. Auf Nachfrage erklärt Bürgermeister Björn Demmin in seiner Funktion als AZV-Vorsitzender, dass der Abwasserzweckverband zu einer Baustraße noch gar nichts sagen könne, die Anregungen aber berücksichtigen werde. Ausschreibung für das Klärwerk in der Vorbereitung: „Aber so weit sind wir noch gar nicht“, betont er. Zurzeit werde die europaweite Ausschreibung für ein Ingenieurbüro vorbereitet, das dann erst in die genauere Planung einsteige. „Wir werden darüber sprechen, wenn wir in die Ausschreibung gehen“, kündigt er an.