Landgasthöfe Kreis Plön Corona: "Gans to go" liegt ganz im Trend

Letztes Jahr Weihnachten waren der Saal und die Gasträume im Giekauer Kroog bis auf den letzten Sitzplatz belegt. Rund 400 Essen servierten an beiden Weihnachtstagen die Inhaber Frank Clemens und Gabriele Clemens-Wunder zusammen mit ihrem Team den Gästen. Silvester ein Vier-Gänge-Menü für 80 Gäste. Zu den Feiertagen bleibt die Tür abgeschlossen. Die Küche bleibt nicht kalt. Gänsebrust oder Damwild gibt es als Höhepunkte „to go“ nach Vorbestellung. Ein paar Interessenten haben sich schon gemeldet. An beiden Tagen traditionell ausgebucht: Dabei war alles für Essen unter Corona-Bedingungen in Kroog vorbereitet. 80 Personen hätten sie mit dem richtigen Abstand unterbringen können. „An beiden Tagen waren wir schon ausreserviert“, sagt Gabriele Clemens-Wunder, die auf eine 200 Jahre alte Tradition ihres Hauses zurückblickt. Anfang November dann der zweite Lockdown – und die Weihnachtsträume platzten. "Wir haben die treuesten Kunden": Es funktioniert aber mit dem Außerhausverkauf. „Wir haben die treuesten Kunden“, sagt Frank Clemens, der am großen Fenster die Speisen herausreicht. Schon im Frühjahr habe man die Unterstützung der Menschen aus dem Dorf auf diese Weise erfahren. Dass er auf diese Weise aber 400 Essen wie in normalen Zeiten verkaufen kann, glaubt er nicht. Für den Weihnachtsbetrieb unter Corona-Regeln war alles vorbereitet: „Wir waren fast zu 100 Prozent ausgebucht“, sagt Hans Löwel von Witt’s Gasthof aus Krummbek. Wegen Corona hätte er seine Gäste in zwei Schichten bewirtet. Mit Abstand und Hygieneregeln. Jetzt ist er dabei, den Familien abzutelefonieren. „Wir hatten Tische mit zehn und zwölf Personen. Das wäre jetzt sowieso nicht gegangen.“ Er, seine Familie und die Angestellten setzen auf Außerhausverkauf an den Wochenenden. Das klappt so weit ganz gut, aber hoch sind die Einnahmen nicht. Löwel macht es auch nicht des Geldes wegen. „Ich will nicht auf der faulen Haut sitzen. Unsere Gäste sollen uns nicht vergessen.“ Löwel schätzt, dass er auf diesem Weg nur ein Viertel der Essen verkaufen kann wie an normalen Weihnachten. Und was kommt bei den Löwels an Heiligabend auf den Tisch? „Man hat das seine Rituale.“ Es gibt Kartoffelsalat, Würstchen und Schnittchen. Nach der Mahlzeit wird mit Sohn, Schwiegertochter und den Enkeln noch Mensch-Ärgere-Dich-Nicht gespielt. Was auch sonst im Corona-Jahr? Lesen Sie auch: Gastronomie entsetzt über Lockdown-Pläne Helge Möller hielt sein Landrestaurant „Zum Beeksberg“ in Nettelsee den November über komplett geschlossen. Erst am 2. Dezember beginnt er mit einem Außerhausverkauf, den er auch über die Weihnachtsfeiertage anbietet. Normalerweise ist er an jedem Feiertag mit 170 Gästen ausgebucht. Die Anmeldung erledigen die meisten Besucher schon ein Jahr im Voraus. „Nach dem Weihnachtsessen sagen sie: ‚Wir kommen nächstes Jahr wieder’‘. Die Restplätze sind im Januar vergeben. Lesen Sie auch: Jugendherbergen in Plön und Schönberg werden zu Impfzentren Am Wochenende telefonierte Möller seine Kunden ab und machte auf die Schließung aufmerksam – aber auch auf seinen Service. Ente, Lachs, Damwild und „Gans to go“ sind die Weihnachtsspezialitäten. „Viele wollen sich ihr Essen abholen kommen.“ Es sind allerdings kleinere Bestellungen, weil nicht mehr so viele zusammensitzen dürfen.