Lütjenburg Eisbahn adé, vermutlich für lange Zeit

Sohn muss sich derzeit immer wieder Beschwerden aus der Bevölkerung anhören. Warum verzichtet die Stadt auf die Eisbahn? Das war doch immer so schön für die Kinder! Auch aus der Geschäftswelt kommen Klagen. Und die Stadt steht als Sündenbock da. Sohn erinnert daran, wie es im Frühjahr war: Der langjährige Betreiber Ulfert Georgs habe sich zurückgezogen, weil er mit den Öffnungszeiten nicht zufrieden war und sich über Randale beklagte. Später habe er gefordert, mehr Geld von der Stadt zu erhalten, wenn er seine Bahn wieder aufbauen sollte. Das Vorgehen stieß bei den Stadtvertretern auf wenig Verständnis. Schuld an der Situation sei nicht die Stadt, unterstreicht der Bürgermeister. Dem Marktplatz fehlt etwas: Sohn gibt aber zu: Dem Marktplatz fehlt etwas ohne Eisbahn zu Weihnachten und zum Jahreswechsel. Die Eishockeyspiele allein verfolgten mehrere hundert Menschen. Dazu der normale Schlittschuhbetrieb. „Ich habe immer gern am Stand eine Bratwurst gegessen.“ Aber die Suche nach einem neuen Betreiber verlief bisher erfolglos. Kein anderes Unternehmen will seine Anlage hier aufbauen. Nur Miet-Eisbahn ohne Betreiber erhältlich: Nur eine einzige Firma meldete sich nach der Ausschreibung. Aber da gibt es einen Haken: Sie bot an, für 60.000 Euro eine Eisbahn zur Verfügung zu stellen und aufzubauen. Den Rest müsste die Stadt in eigener Regie und auf eigene Kosten umsetzen. Dazu gehören das Kassieren des Eintritts, Ausschank, Aufräumen, Verleih von Schlittschuhen. Und nicht zu vergessen, die Stromkosten für das Aggregat, das die Eisfläche kühlt. Für all das muss Personal zur Verfügung stehen. Auch am Wochenende und bis in die Nachtstunden. Sohn: Alle müssten mitziehen: Sohn stellt sich vor, Vereine, Verbände und die Wirtschaftsvereinigung mit ins Boot zu holen. „Nur, wenn wirklich alle mitziehen würden, könnte das eine Lösung sein.“ Bisher sei diese Idee aber nur reine Theorie. Der Wirtschaftsausschuss wird im neuen Jahr das Thema noch einmal diskutieren. Auf die Stadt käme ein finanzielles Risiko zu: Selbst, wenn ein Feuerwehrmann oder eine TSV-Frau sich bereit erklären, ihre Freizeit für die Eisbahn zu opfern, bleibt ein Knackpunkt: Gelingt es, die 60.000 Euro über Eintrittsgelder und den Verkauf von Punsch und Würstchen wieder hereinzubekommen? Sohn: „Wir würden damit ein finanzielles Risiko eingehen.“ Es ist fraglich, ob die Stadtvertreter das angesichts eines knapp ausgeglichenen Haushaltes wagen wollen. Wirtschaftsvereinigung trauert der Eisbahn nach: „Wir hätten gerne eine Eisbahn gehabt“, sagt Nicole Tronnier, Vorsitzende der örtlichen Wirtschaftsvereinigung. Das hätte den Markt belebt und den Kindern wäre etwas geboten worden. So eine Attraktion sei wichtig, um auch Menschen aus den anderen Städten anzulocken. Eine größere Beteiligung an einer Eisbahn, die zur Miete 60.000 Euro kostet, kann sich Tronnier für die Wirtschaftsvereinigung nicht vorstellen. „Das können wir nicht wuppen. Wir sind ein kleiner Verein.“ In der Vergangenheit zahlte die Wirtschaftsvereinigung 4000 Euro direkt an den Eisbahnbetreiber. Dazu kamen noch gesondert bezahlte Werbeplakate, die von Lütjenburger Geschäften in Auftrag gegeben und bezahlt worden sind.

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