Lütjenburg Startschuss für den Kunstrasenplatz

„Das war eine starke Leistung aller Beteiligten“, lobte TSV-Liga-Obmann Rolf Scheff. Schon nach einem Tag hatten mehr als ein Dutzend TSV-Kicker und Unterstützer die Arbeiten erledigt, die als Eigenleistung in die Kosten einfließen. Scheff hatte kalkuliert, dass es länger dauert. Zur Belohnung für die Helfer gab es am Abend Grillwurst und Getränke. Auch Bürgermeister Dirk Sohn und TSV-Vorsitzender Jürgen Blauert dankten den Freiwilligen. Aus dem Sand wird eine Art Tribüne: Sie entfernten störendes Buschwerk, gruben mit Baggern die Tore und Steinbegrenzungen aus. Und das alles bei glühender Hitze. Eine Fachfirma beginnt demnächst, den groben Sand vom Platz zu schieben und den neuen Kunstrasen zu verlegen. Das Erdreich bleibt aus Kostengründen vor Ort und wird zu zwei Anhöhen modelliert, von denen aus die Zuschauer die Spiele von einem erhöhten Punkt wie auf einer Tribüne verfolgen können. Grandplatz war unbeliebt bei Groß und Klein: Der neue Platz verbessert die Sportmöglichkeiten für den TSV und das angrenzende Schulzentrum mit seinem Gymnasium und der Gemeinschaftsschule. Der Grandplatz war bei Erwachsenen und Jugendlichen gleichermaßen unbeliebt. Bei Regen verwandelte er sich in eine Pfützenlandschaft, die unbespielbar war. Darunter litt besonders das Training für die Fußballmannschaften. Im Herbst und Winter trainierten sie immer auf dem Grandplatz, um den benachbarten Rasensportplatz zu schonen. Bei den jungen Kickern fielen bei schlechtem Wetter oft die Wochenendspiele aus, was auch eine familiäre Belastung für die Betreuer war. Blieb es trocken, führte ein Sturz auf das raue Material meistens zu Schürfwunden. Fußballer lehnen zweiten Rasenplatz ab: Als Alternative zu einem Kunstrasen stand ein herkömmlicher Platz mit Rasen zur Diskussion. Wegen des hohen Trainingsaufkommens lehnten die Fußballer das ab. Er hätte das aus ihrer Sicht nicht verkraftet und das Gras würde innerhalb kurzer Zeit zertrampelt. Viele Zweitplätze der Sportvereine im Kreis sehen nämlich so aus: wenig Gras, viel Erde. Lesen Sie auch: Fußballer freuen sich auf den Kunstrasenplatz 640 000 Euro lässt sich die Stadt Lütjenburg den Kunstrasen kosten. Eine große Mehrheit der Stadtvertreter stimmte dem Projekt zu, weil Land und Kreis großzügige Zuschüsse versprachen. Es verbleibt ein Eigenanteil von „nur“ 260 000 Euro für Lütjenburg. Liga-Obmann Scheff : „Ein Glück, dass so abgestimmt wurde.“ Er hält es für möglich, dass neue Spieler wegen der verbesserten Trainingsmöglichkeiten zum TSV Lütjenburg finden. Es gab vereinzelte Kritiker aus den Reihen der Grünen. Sie sagten dem Platz nur eine beschränkte Haltbarkeit voraus. Es entstehe dadurch sehr viel Müll. Sie befürchten zudem, dass der feine Plastikabrieb die Umwelt belastet. Hoher Zaun schützt gegen ungebetene Gäste: Das Spielfeld aus Kunstrasen misst zukünftig 95 mal 65 Meter. Zwischen den Halmen liegt Quarzsand, um eine bessere Oberfläche zu schaffen. Die Fußballer können auf dem Platz mit normalen Stollenschuhen spielen. Ein hoher Zaun wird zukünftig den Platz umrahmen und Randalierer fernhalten. Bei Grand war das nicht notwendig.